Neubau eines Nahversorgers und eines Wohngebiets in Ochsenwerder / Tatenberg Abstimmung des Aufgabenpapiers für das Workshopverfahren

Die Butterberg GmbH & Co. KG beabsichtigt, auf einem ca. 2,6 ha großen Grundstück östlich der Ochsenwerder Landstraße und nördlich des Ortskerns Ochsenwerder (Stadtteil Tatenberg, Bezirk Bergedorf) ein neues Wohnquartier und einen Nahversorgungsmarkt zu errichten.

Der Entschluss zu einer Bebauung und Erschließung dieser Fläche resultiert aus insgesamt fünf Stadtwerkstätten, die in den Jahren 2013 und 2014 stattgefunden haben. In diesen Werkstätten wurde ein städtebauliches und landschaftsplanerisches Gesamtkonzept für den Ortskern von Ochsenwerder und angrenzende Bereiche erarbeitet, welches eine Entwicklungsperspektive für die nächsten Jahre und Jahrzehnte darstellen soll. Die politischen Gremien haben der Fläche „Am Butterberg“ einen Vorrang bei der Entwicklung eingeräumt, da hier die Chance besteht, die Nahversorgung von Ochsenwerder nachhaltig zu verbessern. Verbunden hiermit war die Bedingung, dass vor der Errichtung des Wohngebietes der Nahversorger realisiert sein muss. Die Fläche Butterberg ist im Wohnungsbauprogramm des Bezirks enthalten.

Ziel des in Vorbereitung befindlichen Workshopverfahrens ist die Erarbeitung eines städtebaulichen und landschaftsplanerischen Konzepts sowohl für den Wohnungsbau als auch für den Einzelhandel. Zudem sollen Gestaltungsrichtlinien erarbeitet werden, die einerseits die besondere städtebauliche, architektonische und landschaftliche Struktur der alten Kulturlandschaft der Vier- und Marschlande berücksichtigen, die andererseits aber auch zeitgemäßen Kriterien im Hinblick auf Erschließung, innovative und ökologische Siedlungsformen (umweltgerechte Wohnanlagen), Wohnformen, erneuerbare Energien und effizienten Wohnungsbau entsprechen. Dabei soll das Wohnraumangebot flexibel gestaltet werden und über die familiengerechten Einfamilien- und Doppelhausstrukturen hinaus auch andere Wohnformen anbieten.

Der geplante Nahversorgungsmarkt soll mit ergänzenden Funktionen im Erdgeschoss versehen werden. Im ersten Obergeschoss und im Staffelgeschoss ist eine Servicewohnanlage (altersgerechtes Wohnen) vorgesehen.

Die Verträglichkeit des Einzelhandels mit den bestehenden Nahversorgungsstrukturen in den Vier- und Marschlanden wurde in einem gesonderten Verträglichkeitsgutachten untersucht. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass sich durch einen Lebensmittelnahversorger mit einer Größenordnung von 1.200-1.400 qm Verkaufsfläche keine negativen städtebaulichen Auswirkungen auf andere zentrale Versorgungsbereiche in den Vier- und Marschlanden sowie auf sonstige wohnortnahe Versorgungsstrukturen ergeben. Darüber hinaus entspricht das Planvorhaben den städtebaulichen Zielsetzungen des bestehenden Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für den gesamten Bezirk.

Dieser Nahversorger bietet die Chance, die Nahversorgungssituation für den bislang unterversorgten Stadtteil Ochsenwerder sowie die angrenzenden, ebenfalls unterversorgten Stadtteile Spadenland und Tatenberg, nachhaltig zu verbessern.

Besonders zu beachten in dem Verfahren sind die freiraumplanerischen Belange, da die Fläche Bestandteil des 2. Grünen Rings ist. Der Erhalt und die Verbesserung von Rad- und Fußwegeverbindungen sowie ausreichende Abstände zum Spadenländer Sammelgraben und zum Marschbahndamm (geschützte Feldhecke) spielen hier eine besondere Rolle.

Die Ergebnisse des Workshopverfahrens sollen als Grundlage für die Schaffung neuen Planungsrechts dienen. Das Planverfahren wurde noch nicht eingeleitet.

Das anliegende Aufgabenpapier wurde am 18. Oktober 2017 mit dem AK Vier- und Marschlande vorabgestimmt. Die Politik wird gebeten, ihre Teilnehmer an dem Auswahlgremium zu benennen bzw. die dort bereits benannten ggf. zu bestätigen.

Der Stadtentwicklungsausschuss stimmt dem anhängenden Aufgaben- und Verfahrenspapier für den Neubau eines Wohngebietes in Ochsenwerder / Tatenberg zu.

Lageplan

Aufgabenteil

Verfahrensteil

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