21-1789.01

Halt von ICE-Zügen auf der Strecke Hamburg-Berlin-Hamburg in Bergedorf

Mitteilung

Letzte Beratung: 28.09.2023 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 11.2

Sachverhalt

 

Antrag der

BAbg. Schütt, Jacobsen und FDP-Fraktion

BAbg. Petersen-Griem und SPD-Fraktion

BAbg. Rüssau und Fraktion Grüne Bergedorf

 

Bereits in der Vergangenheit, zuletzt mit der Drs. 20-1635 vom 31.05.2018 und der Drs. 21-0498 vom 18.08.2020 hat die Bezirksversammlung Bergedorf von der DB gefordert, neben der einen EC-Verbindung, für weitere Zugverbindungen einen Halt in Bergedorf in den Fahrplan aufzunehmen.

Die Aufforderung wurde seinerzeit von der DB abgelehnt. In der Zwischenzeit sind der Bezirk Bergedorf und die östlichen Nachbargemeinden weiter stark gewachsen. Gleichzeitig ist erfreulicherweise die Taktfrequenz auf der Strecke Hamburg-Berlin-Hamburg von der DB erhöht worden, so dass ICE seit dem letzten Fahrplanwechsel nahezu im 30 Minutentakt von und nach Berlin fahren.

r Reisende Richtung Berlin aus Bergedorf und den östlichen Nachbargemeinden könnte diese Zugverbindung nach Berlin mit einem Halt in Bergedorf deutlich attraktiver gestaltet werden. Mit einem Halt in Bergedorf würde sich die Fahrzeit für Reisende aus Bergedorf um mindestens 30 Minuten (S-Bahnfahrt zum Hauptbahnhof plus Umsteigezeit) verkürzen und die Attraktivität der Verbindung weiter erhöhen. Ein regelmäßiger Halt der Fernzüge in Bergedorf würde auch zur Entlastung des Hamburger Hauptbahnhofes beitragen.

Dieses entspricht auch den Zielsetzungen des Deutschlandtaktes und wurde von der Bahn in der Antwort auf Drs. 21-0498 bereits in Aussicht gestellt. Spätestens nach der Streckensanierung Hamburg Berlin im Jahr 2025 sollte ein regelmäßiger Fernzughalt in Bergedorf aufgenommen werden.

 

Petitum/Beschluss

 

Die Bezirksamtsleiterin wird gebeten Gespräche mit der DB AG zu führen, mit dem Ziel

  1. mit dem nächsten Fahrplanwechsel 2023 zunächst jeden vierten ICE (also alle 2 Stunden) auch in Bergedorf halten zu lassen.
     
  2. nach Sanierung der Strecke Hamburg Berlin mit Fahrplanwechsel zum Dezember 2025 dann jeden zweiten Fernzug in Bergedorf halten zu lassen.
    und
  3. dem Ausschuss V+I über das Ergebnis der Gespräche im September zu berichten.

 

Zu den oben genannten Punkten 1. und 2. teilt die Deutsche Bahn AG auf Anfrage der Behörde für Verkehr und Mobilität mit:

 

1. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 sind im Regelfahrplan keine zusätzlichen Fernverkehrshalte in Bergedorf vorgesehen.

 Hintergrund: 

 Seitens der DB AG wird angeführt, dass der Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger Bergedorfs nach zusätzlichen Fernverkehrshalten verständlich ist, die Fahrplankonzepte im bundesweiten Fernverkehr allerdings an den Mobilitätsbedürfnissen der Mehrheit der Fahrgäste nach schnellen Verbindungen zwischen den Großstädten bzw. den überregionalen, großen Verkehrsströmen ausgerichtet werden. Da die deutliche Mehrheit der Fahrgäste zwischen Hamburg und Berlin schnelle Verbindungen bevorzugt, ist seitens der DB AG daher bis auf Weiteres keine Ausweitung von Halten in Bergedorf vorgesehen. Hinzu kommt, dass auf dieser Relation heute viele Züge weitere Zwischenhalte in Büchen, Ludwigslust und Wittenberge aufweisen. Den Fahrgästen in Hamburg stehen die Verkehrshalte in Hauptbahnhof, Dammtor und Altona auf der Strecke von und nach Berlin zur Verfügung.

 

 Bedingt durch die geographische Lage im Schienennetz mit der unmittelbaren Nähe zum Fernverkehrsdrehkreuz Hamburg können zusätzliche Halte auf den stark frequentierten Strecken sowohl im Großraum Hamburg als auch in Berlin betrieblich nicht dargestellt werden, ohne dass die im weiteren Fahrtverlauf bestehenden Verknüpfungen, d.h. wichtige Anschlüsse an Nahverkehrstaktsysteme und andere Fernverkehre, gefährdet würden. In diesem Fall würden deutlich mehr Reisende Nachteile erfahren als zusätzlich von weiteren Zwischenhalten profitieren würden.

 

2. Die DB-seitigen Planungen zum Jahresfahrplan 2026 sind noch nicht abgeschlossen, die (verbindlichen) Informationen dazu werden im Herbst 2025 vorliegen und veröffentlicht. Es ist aber damit zu rechnen, dass die o.g. Zwangspunkte auch nach der Generalsanierung der Strecke bestehen bleiben.

 

 

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