Carsharing in Bergedorf - ergänzte Fassung

Antrag des BAbg. Kleszcz, Mohrenberg, N. Springborn und SPD-Fraktion

des BAbg. Fleige und Fraktion Die Grünen

Carsharing boomt. Durch das organisierte gemeinschaftliche Nutzen von Automobilen kann eine Vielzahl von Personen dasselbe Auto benutzen. Anstatt ein eigenes Auto zu erwerben, für Instandhaltung und Versicherung zu zahlen und es dann möglicherweise nur unregelmäßig zu fahren, kann vielmehr bedarfsgerecht das Auto angemietet und danach wieder für den nächsten Benutzer abgestellt werden. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt, erhöht die Mobilität und verringert den Parkplatzbedarf in Quartieren.

Auch in Bergedorf sind zunehmend mehr Autos von privaten Sharinganbietern zu sehen, was auf ein zunehmendes Interesse in der Bergedorfer Bevölkerung hindeutet. Dies wäre auch stadtentwicklungspolitisch zu begrüßen, da eine rege Nutzung von Carsharingdiensten verbunden mit einem flächendeckenden Geschäftsgebiet der Anbieter den Bedarf für private Stellplätze in Quartieren mindert. Gerade bei der Planung von Neubaugebieten oder der Erweiterung bestehender Quartiere könnte ein funktionierendes Carsharingsystem in Bergedorf viele Potentiale bergen.

Problematisch ist jedoch, dass einige Carsharinganbieter ihre Nutzungsgebiete im Bezirk in der Vergangenheit reduziert haben. Während früher auch belebte Wohngebiete in Lohbrügge ganz selbstverständlich von den Anbietern inbegriffen waren und man dort die Carsharingautos parken konnte, ist mittlerweile fast nur noch das Bergedorfer Kerngebiet von den Sharinganbietern als Geschäftsgebiet ausgewiesen. Dies hemmt die Entwicklung im Bezirk und erschwert die Einplanung solcher Mobilitätslösungen für künftige Quartiere.

Um diese Entwicklung in Bergedorf wieder aktiv voranzutreiben, muss der Bezirk proaktiv in Gespräche mit den Sharinganbietern treten und herausfinden, wie ein Ausbau in Bergedorf vorangebracht werden könnte.

Die Bezirksversammlung möge vor diesem Hintergrund beschließen, dass der Bezirksamtsleiter

1.mit den größten Carsharinganbietern im Bezirk Bergedorf, insbesondere mit Car2go, Drivenow und emmy, in Verhandlungen über eine Ausweitung der Geschäftsbereiche tritt und sich für eine solche Ausweitung einsetzt.

2.mit den zuständigen Stellen der Hamburger Landesverwaltung diesbezüglich in Gespräche tritt und sich dort für eine Unterstützung bei der Förderung von Carsharingangeboten im Bezirk Bergedorf einsetzt.

3.die Ausweisung von Sondernutzungen öffentlicher Flächen, etwa durch SwitchHH-Plätze oder ausgewiesene Parkflächen für CarSharinganbieter, die im Gegenzug zu Ausweitungen der Geschäftsbereiche ermöglicht werden könnten, in den Gesprächen thematisiert.

4.der Bezirksversammlung spätestens Anfang nächsten Jahres Bericht erstattet.

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