Bussituation im Bezirk
Auskunftsersuchen der BAbg. Froh, Helm, Emrich und Fraktion der CDU
Aktuell ist immer wieder von Bürgern zu hören, dass sie mit der aktuellen Situation des öffentlichen Busverkehrs nicht zufrieden sind. Zum Beispiel scheinen gerade morgens Nutzer des CC-Tickets (gültig ab 9:00 Uhr) nicht selten auf überfüllte Busse zu treffen. Beispielweise fährt morgens an der Haltestelle Kirchhofsweg ein Bus um 8:55 Uhr, welcher mit dem CC-Ticket nicht genutzt werden darf, dieser Bus soll nach Schilderungen fast leer wieder abfahren, da die meisten Wartenden mit einem CC-Ticket unterwegs sind. Um 9:05 Uhr kommt dann der nächste Bus, 5 Minuten später ein Verstärker und um 9:15 Uhr ein weiterer. Diese Busse sind dann i.d.R. immer sehr voll und können oft nicht alle Wartenden mitnehmen. Ab 9:45 Uhr entspannt sich dann die Situation. Dieser Umstand ist natürlich gerade für diejenigen sehr ärgerlich, die feste Termine wahrzunehmen haben und dann nicht mitkommen. Gleiches gilt auch für den Rückweg auf dieser Strecke ab der Haltestelle „Bergedorf Hafen“. Dort sind die Busse in der Zeit von 13:30 – 14:30 Uhr, gerade am Freitag, oftmals ebenso überfüllt. In diesem Zeitfenster nutzen viele Schulkinder den Bus. Diese Umstände wurden auch in einem Gespräch mit einem Busfahrer bestätigt, der von ähnlichen Problemen auf weiteren Strecken im Bezirk hinwies. Gerade für Menschen im Rollstuhl, mit Kinderwagen oder Rollator ist es fast unmöglich, zu den genannten Zeiten befördert zu werden.
Ebenfalls betroffen ist die Linie 124/122, die morgens von ca. 7 – 9 Uhr vom Landgebiet (Fünfhausen) Richtung Hamburg und von ca. 16 – 18 Uhr in Gegenrichtung überfüllt ist.
In den dargestellten Zeiträumen ist auffällig, dass keine Busse mit erhöhter Kapazität zu den fraglichen Zeiträumen auf den genannten Strecken eingesetzt werden. Gleichzeitig scheint es sogar so zu sein, das die neuen, „normalen“ Busse zumindest eine geringere Sitzplatzkapazität haben als ältere Modelle. Gerade im Landgebiet kann dies dazu führen, dass Fahrgäste bis zu 30 Minuten stehen müssen.
Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation beantwortet das Auskunftsersuche vom 11.05.2017 wie folgt:
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
Zu 1.:
Nein. Die Anzahl der von den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein GmbH (VHH) eingesetzten Gelenkbusse hat sich in den vergangenen Jahren erhöht.
Zu 2.:
Wenn Busse so stark belegt sind, dass keine weiteren Fahrgäste befördert werden können und diese an der Haltestelle auf den nächsten Bus warten müssen, wird vom Busfahrer eine sog. Besetztmeldung abgegeben. Die Besetztmeldungen werden bei der VHH erfasst. Im laufenden Jahr sind dabei im Bezirk Bergedorf folgende Linien auffällig:
Die Besetztmeldungen können einmalige Ereignisse darstellen, z. B. wenn größere Gruppen oder Schulklassen zur gleichen Zeit einen Bus nutzen wollen. Sofern sich abzeichnet, das Besetztmeldungen regelmäßig zu ganz bestimmten Zeiten auftreten, wird in Abstimmung zwischen dem Verkehrsunternehmen, dem Hamburger Verkehrsverbund und dem Aufgabenträger das Leistungsangebot angepasst, z. B. durch Verstärkerfahrten oder den Einsatz größerer Fahrzeuge. Die Auswertung zeigt, dass die Besetztmeldungen insbesondere auf den Linien 124, 225, 228 und 8890 Einzelfälle sind und sich keine Regelmäßigkeit ableiten lässt.
Zu 3.:
Die VHH setzt in regelmäßigen Abständen Fahrzeuge mit automatischen Fahrgastzählsystemen wechselweise auf ihren Linien ein. Dadurch werden Fahrgastzahlen erhoben und bei Bedarf ausgewertet.
a) Wenn ja, wie stellen sich die Ergebnisse dar?
Zu 3 a):
Eine Auswertung der Fahrgastzahlen erfolgt nur bei Bedarf.
b) Sind die dargestellten Linien mit erfasst worden? Wenn ja, mit welchem Ergebnis?
Zu 3 b);
Ja. Nach dem Ergebnis der Untersuchungen liegen die durchschnittlichen Fahrgastzahlen im Rahmen der im HVV vorgegebenen Standards.
c) Wenn nein, wäre es möglich, eine solche Erfassung zeitnah durchzuführen?
Zu 3 c):
Entfällt, da die Fahrgastzahlen erfasst sind.
Zu 4.:
Nein, da die derzeit bei der VHH verfügbaren Gelenkbusse zu den Spitzenzeiten auf anderen Fahrten benötigt und eingesetzt werden.
Zu 5.:
Die Beförderungskapazität insgesamt hat sich nicht verringert. Allerdings musste in einem Teil der Busse die Zahl der Sitzplätze verringert werden, da durch Anforderungen an die Barrierefreiheit und wegen der steigenden Zahl der zu befördernden Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühle Nutzungskonkurrenzen entstanden sind.
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