20-1338

Aufbau eines bezirklichen Netzwerks sozialmedizinischer und psychosozialer Hilfen rund um die Geburt

Antrag

Sachverhalt

Antrag des BAbg. Krönker und Fraktion GRÜNE Bergedorf

 

Aktuell wurde der Bundesrepublik Deutschland in der neuen Bildungsstudie der OECD bescheinigt, beim Thema Frühe Kindliche Bildung im OECD-Raum führend zu sein. Hier schlägt sich das große Engagement der letzten 10 Jahre erfolgreich nieder. Die Forschung ist weitergegangen und hat die ganz frühe Entwicklung in den Fokus gerückt.

 

Mittlerweile ist das Wissen um die Bedeutung der Schwangerschaft, der Geburt und der ersten Wochen und Monate bis zum 1. Lebensjahr für eine gute Entwicklung eines Kindes umfangreich und findet in vielen Hilfesystemen seinen Niederschlag. So haben wir in Bergedorf eine familienorientierte Geburtshilfe, engagierte Kinderärztinnen und ärzte, Frühe Hilfen, Frühförderung für behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder, eine Babylotsin, Familienhebammen und niedergelassene Hebammen sowie Stadtteilmütter und engagierte Krippenerzieherinnen und erzieher und professionell gut aufgestellte Träger. Dennoch gibt es in verschiedenen Bereichen (z.B. bei Krippen und Hebammen) große Bedarfe. Außerdem sind immer wieder die Hilfssysteme nicht gut genug vernetzt, und das Wissen voneinander ist immer wieder unzureichend. Dies wird immer dann deutlich, wenn Helferinnen und Helfer merken, dass besonders belastete Familien nicht ausreichend erreicht werden und Hilfen bei ihnen nicht ankommen.

 

Hinzu kommt das große strukturelle Hemmnis, dass die Hilfssysteme in unterschiedlichen Sozialgesetzbüchern geregelt sind und mit unterschiedlichen Zuständigkeiten und Kostenträgern organisiert sind. Es kann so immer wieder zu großen Reibungsverlusten kommen und Synergieeffekte werden nicht optimal genutzt. Stationäre und ambuante Maßnahmen, medizinische und therapeutische, psychosoziale und pädagogische Hilfen stehen immer wieder unverbunden nebeneinander und oftmals gegeneinander.

 

Das Kinderkrankenhaus Wilhelmstift hat mit der Gründung der Stiftung SeeYou dazu innovativ und federführend gearbeitet.

 

Der Bezirksverwaltung kann für den Informationsaustausch und die anzustrebende Vernetzung eine besondere Bedeutung zukommen.

 

 

Petitum/Beschluss

Vor diesem Hintergrund beantragen wir, die Bezirksversammlung möge beschließen:

1. Die Verwaltung wird aufgefordert, eine Neztwerkkonferenz aller Protagonisten zu initiieren, um einen Stand zu den derzeitigen Kooperationsstrukturen zu erheben und Bedarfe zu eruieren, in denen eine Verbesserung gerade für psychosozial hochbelastete Familien erforderlich ist. Hier sind ausdrücklich die Kinderärzte anzusprechen und in den Prozess miteinzubeziehen.

2. Die Verwaltung nimmt Kontakt zu der Stiftung SeeYou auf, um die Expertise der Stiftung für Bergedorf zu nutzen und zu eruieren, ob Bergedorf hier nochmal innovativ als Modellregion entwickelt werden kann.

3. Der SGI wird unter Hinzuladung des Jugendhilfeausschusses über die Ergebnisse informiert.

4. Ein Referent von SeeYou wird in den Ausschuss SGI um das Konzept der Stiftung vorzustellen. Der Jugendhilfeausschuss wird hinzugeladen.

 

 

Anhänge

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