Protokoll
Sondersitzung des Hauptausschusses vom 22.01.2019

Ö 1

Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Altona – Wachstum des Campus Bahrenfeld (Referentin bzw. Referent der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung)

Herr Rosenfeldt (Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung) sowie die Herren Polkowski und Djürken-Karnatz (Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen) stellen anhand einer Broschüre (Anlage), eines Werbefilms und einer Präsentation (Anlage) das Gesamtkonzept für die Science City Bahrenfeld vor und erläutern auch auf Nachfragen von Ausschussmitgliedern Folgendes:

 

  • Das Gesamtkonzept führe die Planungenr eine Desy-Erweiterung, die Erweiterung des Universitätsstandortes Bahrenfeld, für das Projekt „Wohnen am Volkspark“, den Technologiepak am Vorhornweg, die Aufwertung der Büronutzung am Albert-Einstein-Ring sowie weitere mögliche wissenschaftsbezogene Projekte rund um das zentrale Element des Volksparks zusammen.

 

  • Es handele sich um einen Masterplan bzw. eine Vision mit einer langfristigen Perspektive bis ca. 2040. Es gebe noch keine endgültigen Beschlüsse und eine Umsetzung werde über einen langen Zeitraum erfolgen. Über eine Evokation durch den Senat sei bisher noch nicht nachgedacht worden. Die Aufgabe des Bezirks werde es sein, die Konzeption inhaltlich auszufüllen. 

 

  • Entstehen solle ein wissenschaftsbasierter neuer Stadtteil, ein urbanes Quartier mit wissenschaftlichen Einrichtungen, Wohnungen, Gaststätten und Veranstaltungsräumen sowie hoher Aufenthaltsqualität. Desy werde dabei sein Gelände soweit möglich für die Öffentlichkeit zugänglich machen. In der Endstufe würden in dem Quartier ca. 11.000 Personen im wissenschaftlichen Bereich arbeiten.

 

  • Das Projekt sei eine Chance für die gesamte Stadt, insbesondere aber auch für die Universität Hamburg auf ihrem Weg zur Auszeichnung als Exzellenzuniversität im Rahmen des Exzellenzwettbewerbs des Bundes und der Länder. Hierüber werde nach erfolgter Begutachtung voraussichtlich im Juli 2019 entschieden.

 

  • Wissenschaftsstandorte brauchten heute ein attraktives, belebtes urbanes Umfeld, um im internationalen Vergleich konkurrenzfähig zu sein.

 

  • Die Luruper Chaussee bleibe wie bisher vierspurig und werde ebenerdig sowie mit einer Brückenlösung gequert. Der Campus solle weitgehend autofrei werden. 

 

  • Zwingend erforderlich sei eine schienengebundene Anbindung. Hierzu liefe die Diskussion und seien Machbarkeitsstudien beauftragt, um herauszufinden, wie die Anbindung bestmöglich erfolgen solle. Sinnvoll sei eine S-Bahnanbindung von Süden mit einer Haltestelle an der Luruper Chaussee in Höhe der jetzigen Trabrennbahn. Die Notwendigkeit einer schnell zu realisierenden Schienenanbindung werde durch das Projekt Science City noch klarer und es werde auf eine baldige Entscheidung gehofft. Durch das notwendige Planfeststellungsverfahren und mögliche Klagennne sich die Realisierung jedoch hinziehen.   

 

  • Notwendig sei jetzt auch ein Bürgerbeteiligungsverfahren. In diesem Zusammenhang werde es eine erste öffentliche Veranstaltung am 11.02.2019 bei Desy geben.

 

Herr Szczesnylt die Konzeption insgesamt für gut. Zwingend erforderlich seien aber eine  Schienenanbindung des neuen Quartiers sowie ein Verkehrskonzept für den gesamten Hamburger Westen, auch weil die Bevölkerungszahl Bahrenfelds bereits durch den Bau des Autobahndeckels stark steigen werde. Dieses müsse parallel bewegt werden und vorher fertig sein. Er sei froh darüber, dass noch keine Evokation geplant sei und plädiere für ein gemeinsames Erarbeiten der nächsten Schritte. Hierfür müsse der Bezirk jeweils zeitnah informiert, eingebunden und beteiligt werden. 

 

Herr Strasser ergänzt, dass auch die Schienenanbindung von Osdorf und Lurup zwingend erforderlich sei und dringend erwartet werde.

Durch offensichtlich vorgesehene Eingriffe in bestehende Strukturen, beispielsweise entlang der Luruper Hauptstraße, könne es zu negativen Auswirkungen r dort ansässige mittelständige und kleine Betriebe kommen. Auswirkungen auf das Mietpreisniveau könnten zu Verdrängungsprozessen und sozialen Verwerfungen führen.

 

Auch Frau Schulz-Müller unterstreicht die Wichtigkeit einer leistungsfähigen Infrastruktur. Ebenso solle der Gedanke der Inklusion becksichtigt werden. Der gesamte Prozess müsse darüber hinaus zusammen mit der Bevölkerung entwickelt werden.

 

Herr Kuhfuß weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Bahrenfeld mit der Aufnahme einer großen Zahl an Flüchtlingen bewiesen habe, dass es sich um einen engagierten Stadtteil handele. Wichtig sei bei steigenden Bevölkerungszahlen auch das Thema Schulentwicklung.

 

Frau Boehlich unterstreicht, dass das Gesamtkonzept sinnvoll sei, die Frage der Schienenanbindung müsse jetzt aber zügig und befriedigend gelöst werden. Der Bezirk habe sich dabei bereits für eine S-Bahnanbindung aus Richtung Süden positioniert.

 

 

 

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