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Zukunftsfähige Entwicklung und Nutzung des Dahliengartens im Altonaer Volkspark Kleine Anfrage von Katarina Blume (FDP-Fraktion)

Kleine Anfrage öffentlich

Sachverhalt

Der Dahliengarten im Altonaer Volkspark ist eine in Norddeutschland einzigartige Anlage mit über 600 Dahliensorten und rund 11.000 Pflanzen. Trotz seiner botanischen Bedeutung und langen Tradition scheint die Entwicklung des Gartens in den vergangenen Jahren eher verwaltend als gestaltend betrieben worden zu sein.

Im Zuge der dynamischen städtebaulichen Entwicklung rund um die Science City Hamburg Bahrenfeld und die damit verbundenen Veränderungen im Volksparkgebiet gewinnt der Dahliengarten als grünes Kultur-, Bildungs- und Erholungsangebot weiter an Bedeutung. Vor diesem Hintergrund stelltsich die Frage, wie seine Pflege, Nutzung und Weiterentwicklung künftig gesichert und gegebenenfalls stärker in übergeordnete Konzepte integriert werden können.

Um die zukünftige Ausrichtung und Attraktivität dieser besonderen Grünanlage bewerten zu können, sind Informationen über bisherige Maßnahmen, Besucherzahlen, Mittelverwendung, Kooperationen sowie städtebauliche Bezüge erforderlich.

Vor diesem Hintergrund bitte ich das Bezirksamt um die Beantwortung folgender Fragen:

Nutzung und Besucherstruktur

  1. Welche Daten liegen der Verwaltung zu den Besucherzahlen des Dahliengartens in den letzten fünf Jahren (20202024) vor?
  2. Falls keine Zählungen vorliegen: Auf welcher Grundlage wird die Nutzung des Gartens bewertet (z. B. Erfahrungswerte, Rückmeldungen, Schätzungen)?
  3. Welche Zielgruppen werden nach Einschätzung des Bezirksamts derzeit überwiegend erreicht (z. B. Senioren, Familien, Touristen, Schulen)?
  4. Gibt es Erkenntnisse oder Erhebungen zur Herkunft der Besucher (Bezirk, Hamburg-weit, Tourismus)?

Maßnahmen und Investitionen der letzten Jahre

  1. Welche konkreten Maßnahmen zur Aufwertung oder Erhaltung des Dahliengartens wurden seit 2018 durchgeführt (bitte mit Jahr, Art der Maßnahme, Umfang und Kostenangabe)?
  2. Welche finanziellen Mittel (Eigen-, Dritt-, Fördermittel, Spenden etc.) wurden in diesem Zeitraum für den Dahliengarten eingesetzt?
  3. Welche der Maßnahmen dienten über die reine Pflege hinaus einer konzeptionellen Weiterentwicklung (z. B. Veranstaltungsangebote, pädagogische Formate, touristische Vermarktung)?

Kooperationen und Öffentlichkeitsarbeit

  1. Gibt es Kooperationen oder regelmäßigen Austausch mit Dahliengärten in anderen deutschen Städten (z. B. Baden-Baden, Gerau, Insel Mainau)?
  2. Gibt es derzeit Kooperationen oder feste Partnerschaften mit Schulen, Kitas, Umweltbildungsinitiativen oder Vereinen im Zusammenhang mit dem Dahliengarten?
  3. In welcher Weise wird der Dahliengarten in die Öffentlichkeitsarbeit des Bezirksamts oder der Stadt Hamburg eingebunden (z. B. Website, Social Media, touristische Publikationen)?
  4. Gibt es Planungen, die Sichtbarkeit oder touristische Einbindung des Dahliengartens zu verbessern (z. B. Beschilderung, QR-Codes, Führungsangebote, Veranstaltungen)?

Perspektiven, städtebauliche Einbindung und Weiterentwicklung

  1. Gibt es ein übergeordnetes Pflege-, Entwicklungs- oder Nutzungskonzept für den Dahliengarten?
  2. Wenn nein: Plant das Bezirksamt, ein solches Konzept zu entwickeln oder den Dahliengarten in eine umfassendere Park- oder Freiraumstrategie einzubetten?
  3. In welcher Form ist der Dahliengarten in die städtebaulichen Leitbilder und Planungen der Science City Hamburg Bahrenfeld eingebunden (z. B. Wege- und Freiraumvernetzung, ökologische Funktionen, Besucherführung)?
  4. Welche Auswirkungen haben aktuelle oder geplante Bau- und Infrastrukturmaßnahmen im Umfeld (z. B. Science City, Luruper Chaussee, Stadionumfeld) auf Erreichbarkeit und Aufenthaltsqualität des Gartens?
  5. Wie bewertet die Verwaltung die Möglichkeit, durch Kooperationen mit der Science City (z. B. Forschung, Umweltbildung, Bürgerwissenschaft) neue Impulse für den Dahliengarten zu schaffen?
  6. Welche Potenziale sieht die Verwaltung um neue Zielgruppen, insbesondere Familien, Kinder und Bildungseinrichtungen, für den Dahliengarten zu gewinnen?
  7. Bestehen Überlegungen, den Dahliengarten auch als Ort für Umwelt- oder Klimabildung zu profilieren (z. B. durch Führungen, Bildungsstationen, Beteiligungsprojekte)?
  8. Wie bewertet das Bezirksamt die Möglichkeit, einen Förderverein oder Freundeskreis für den Dahliengarten zu initiieren oder zu unterstützen, und wie könnte bürgerschaftliches Engagement insgesamt gefördert werden (z. B. Patenschaften, Veranstaltungen)?
  9. Welche Förderprogramme oder Drittmittel sieht die Verwaltung als potenziell geeignet an, um eine nachhaltige Weiterentwicklung des Dahliengartens im Kontext von Volkspark und Science City zu ermöglichen?

Das Bezirksamt Altona beantwortet die Fragen wie folgt:

Zu 1:

Es wurden in diesem Zeitraum keine Daten erhoben.

Zu 2:

Die Bewertung erfolgt auf Grundlage hoher Nutzungszahlen, positiven Rückmeldungen bei den Mitarbeitenden sowie Berichterstattungen aus den Medien.

Zu 3:

Gartenliebhaber.innen mit Schwerpunkt Senior.innen und einige Reiseunternehmen die den Dahliengarten als Ausflugziel anbieten.

Zu 4:

Nein, es liegen keine Informationen über die Herkunft der Besucher.innen vor.

Zu 5:

1) Betriebsplatz Dahliengarten, mit neuem Gewächshaus, neuer energetischer Versorgung und Lagerräumen für die Dahlienknollen ab 2022: Gesamtprojektkosten: 869.192,48 Euro brutto investiv, 31.822,00 Euro brutto konsumtiv:

2) Denkmalgerechte Grunderneuerung Dahliengarten ab 2019: Gesamtprojektkosten: 543.815,44 Euro brutto investiv, 88.003,12 Euro brutto konsumtiv:

Zu 6:

Maßnahme 1) aus Frage 5: EMG - Erhaltungsmanagement Grün, WFM- Investitionsprogramm Wohnungsbaufolgemaßnahmen, HWSP- Wirtschaftsstabilisierungsprogramm, Sondermittel zur Aufwertung von öffentlichem Freiraum und Kleingärten; Alle jeweils von der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft zur Verfügung gestellt (BUKEA).;

Maßnahme 2) aus Frage 5: EMG - Erhaltungsmanagement Grün, WFM- Investitionsprogramm Wohnungsbaufolgemaßnahmen, reguläre Baumittel; Alle jeweils wie vor von der BUKEA finanziert.

Zu 7:

Siehe Antworten zu Frage 5, mit den Maßnahmen wurde die Infrastruktur auf den Stand der Technik gebracht und damit zukunftsorientiert hergestellt.

Zu 8:

Ja.

  • Zu produzierenden Firmen, verschiedene Züchter und die Gesellschaft der Staudenzüchter (Dahliensparte integriert)
  • Besuch von Dahliengärten/ Freunde von Dahlien (z.B. Berlin Daumants Dahlienparadies)

Zu 9:

Derzeit bestehen keine weiteren Kooperationen.

Zu 10:

Der Dahliengarten ist auf der Homepage des Bezirksamts präsentiert. Zudem werden Informationen über den Dahliengarten seitens der Pressestelle des Bezirksamts in unterschiedlichen Medien veröffentlicht.

Zu 11:

Seitens des Bezirksamts bestehen hierzu derzeit keine Planungen

Zu 12:

Ein übergeordnetes Konzept besteht derzeit nicht.

Zu 13:

Derzeit sind keine Planungen zur Erstellung eines solchen Konzeptes vorgesehen.

Zu 14:

Es ist bislang keine Einbindung erfolgt; Eine westliche Anbindung an den Volkspark im Bereich der Trabrennbahn ist aufgrund der städtebaulichen Setzung (Campus) schwierig.

Zu 15:

Konkrete direkte Auswirkungen auf den Dahliengarten sind nicht bzw. nur gering zu erwarten. Es ist aber mit einer intensiveren Nutzung des Volksparks zu rechnen.

Zu 16:

Kooperationen der genannten Art, wären denkbar und wünschenswert. Zu diesem frühen Zeitpunkt der Science City sind diese noch nicht erkennbar.

Zu 17:

Die Verwaltung sieht die Potentiale entsprechend der Fragestellung. Um diese auszuschöpfen, müsste die Aufgabe mit Ressourcen hinterlegt werden.

Zu 18:

Aktuell bestehen dazu keine Überlegungen. Dies wäre denkbar, wenn sich das Umfeld entsprechend entwickelt und zudem hierfür Personalressourcen zur Verfügung gestellt werden.

Zu 19:

Das Bezirksamt unterstützt entsprechende Initiativen, sieht aber keine Möglichkeiten diese zu initiieren. Patenschaften werden kritisch gesehen, da hier spezielle gärtnerische Pflege erforderlich ist. Veranstaltungen, die in den Rahmen der öffentlichen Grünanlage passen, befürwortet das Bezirksamt.

Zu 20:

Aktuell sind keine Förderprogramme bekannt. Grundlegende Projekte wie „denkmalgerechte Grunderneuerung“ und „Betriebshof/Gewächshaus sind in den letzten Jahren erfolgt.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.

Anhänge

ohne

Lokalisation Beta
Dahliengarten Hamburg Altonaer Volkspark Hamburg-Nord Luruper Ch

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