Zirkus Abrax Kadabrax zukunftsfähig machen Alternativantrag der Fraktionen SPD und GRÜNE zur Drucksache 20-4560
Der Zirkus Abrax Kadabrax erbringt auf dem Bürgerhausgelände im Osdorfer Born eine von Allen hoch anerkannte gewinnbringende Arbeit vornehmlich mit Kindern und Jugendlichen, aber auch mit Erwachsenen sowie Seniorinnen und Senioren. Die Arbeit des Zirkus ist integrativ, inklusiv und längst zu einem festen und etablierten Bestandteil der Jugendarbeit im Stadtteil geworden. Der Zirkus ist für die Bürgerinnen und Bürger im Osdorfer Born als elementarer Bestandteil der Kultur-, Bildungs- und Jugendarbeit nicht mehr wegzudenken und muss zwingend für den Stadtteil erhalten bleiben.
Die gewachsenen Aufgaben und Anforderungen an den Zirkus im Umgang mit der pädagogischen Arbeit, der Akquise von Fördergeldern und Spendenmitteln, der Fortentwicklung des eigenen Konzeptes, hinzu gekommenen neuen Aufgaben im Zusammenhang mit der Integration von Flüchtlingen, Zusammenarbeit mit umliegenden Schulen und Bildungsträgern, Netzwerkarbeit im Sozialraum, Kommunikation, Organisation sowie Führung der zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lassen bereits jetzt erkennen, dass all dies ohne eine personelle Verstärkung und eine grundlegende Bilanz der konzeptionellen Ausrichtung des Zirkus nicht mehr zu bewerkstelligen ist. Das hohe ehrenamtliche Engagement des Zirkusleiters hat in der Vergangenheit zum Gelingen des Zirkus maßgeblich beigetragen, eine solche hohe zeitliche und tatsächliche Belastung ist bei der Vielzahl der anstehenden Aufgaben schlicht nicht mehr zu leisten. Eine zukünftige Leitung des Zirkus wird sowohl mit den pädagogischen Leitungsaufgaben, der kaufmännischen Leitung einschließlich dem Einwerben von Spenden und Projektgeldern und der Netzwerkarbeit im Sozialraum mehr als ausgelastet sein.
Nun gilt es den Zirkus für die Zukunft aufzustellen, insbesondere im Hinblick auf die künftige konzeptionelle Ausrichtung und die Trägerschaft. Die Übernahme der Trägerschaft vom bisherigen Träger – die evangelische Jugend Hamburg – auf das diakonische Werk – auch Träger des Bürgerhauses Osdorf, auf dessen Gelände sich der Zirkus befindet – ist angedacht, jedoch noch nicht beschlossen. Eine Klärung der Trägerschaft ist laut Drucksache 20-4611 bis Ende 2018 anvisiert. Zur Frage einer auskömmlichen Grundfinanzierung mit einer funktionierenden Leitungsstelle und eines tragfähigen Zukunftskonzeptes hat der jetzige Träger eine externe Konzeptentwicklung beauftragt, welche bis zum Ende des Frühjahres abgeschlossen sein soll. Ergebnisse daraus liegen bislang nicht vor.
Bei der Frage einer künftigen verlässlichen Finanzierung ist die interdisziplinäre Arbeit des Zirkus sowohl im Bereich der Jugendarbeit, aber auch als Kooperationspartner umliegender Schulen – als außerschulischer Lernort –, bei der Integrationsarbeit, bei der Seniorenarbeit und der Kulturarbeit besonders zu berücksichtigen. Die erfolgte Gegenüberstellung der voraussichtlich benötigten jährlichen Gesamtmittel des Zirkus mit den bisherigen Finanzierungsbausteinen ergab eine Finanzierungslücke in Höhe von jährlich 50.611 Euro, allerdings unter Berücksichtigung einer dreijährigen Übergangsfinanzierung durch den beabsichtigten neuen Träger (20.000 Euro), dem Quartiersfonds 1 (20.000 Euro) und Mitteln der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration für die Projektkoordination (21.000 Euro). Es ist bereits jetzt abzusehen, dass die vorgenannten Zuschüsse sich nicht verstetigen lassen, so dass auch in Zukunft weitere Deckungslücken über den jetzigen Bedarf hinaus entstehen werden.
Darüber hinaus ist der bisherige Betriebskostenzuschuss des Bezirkes (aus Mitteln der Jugendhilfe) von zurzeit 20.000 Euro jährlich nicht mehr auskömmlich. Zur Gewährleistung der Arbeitsfähigkeit des Zirkus ist zu prüfen, ob der Betriebskostenzuschuss kurzfristig angemessen erhöht werden kann. Die Betriebskosten ergeben sich zum großen Teil auch aus hohen Heizkosten, diese wiederum bedingt daraus, dass sie Zirkusangebote typischerweise in einem Zelt stattfinden, welches naturgemäß nicht so effizient zu heizen ist. Im Rahmen eines tragfähigen Zukunftskonzeptes wird daher perspektivisch auch die Frage einer nachhaltigeren Beheizung hinterfragt werden müssen.
Dies vorausgeschickt bekennt sich die Bezirksversammlung Altona ausdrücklich zum Zirkus Abrax Kadabrax, dessen Fortbestehen durch geeignete finanzielle und konzeptionelle Maßnahmen gesichert werden muss.
Die Bezirksversammlung Altona beschließt was folgt:
In Zusammenarbeit mit dem Zirkus eine nachvollziehbare Übersicht zu erstellen, aus der sich eine Gegenüberstellung der Angebote des Zirkus, geordnet nach den Zuständigkeiten
Jugendhilfe
Kulturelle Arbeit
Bildungsangebote im Zusammenhang mit Schulkooperationen
Sport
Seniorenarbeit
Angebote zur Förderung der Integration von Menschen mit Fluchthintergrund
ergibt.
Ein sich daraus ergebender Vorschlag des Bezirksamtes von Finanzierungsmöglichkeiten ist unter Berücksichtigung der interdisziplinären Arbeit sodann dem Hauptausschuss vorzulegen.
Die Behörde für Arbeit, Familie und Integration (BASFI) wird daher nach § 27 BezVG gebeten, für die Haushaltsjahre 2019 und 2020 in der Produktgruppe 254.02 – Kinder- und Jugendarbeit – die Zuwendung für das Zirkusprojekt „Abrax Kadabrax“ um den Umfang einer Leitungsstelle für die pädagogische und kaufmännische Leitung und Netzwerkarbeit der Wertigkeit E10 zu erhöhen.
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