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Wie viele Kinder werden im Spätsommer 2018 in Rissen wohnen? Kleine Anfrage von Dr. Kaja Steffens (CDU-Fraktion)

Kleine Anfrage öffentlich

Sachverhalt

Aus der öffentlich-rechtlichen Unterkunft Sieversstücken sind vor wenigen Wochen etliche Bewohner mit ihren Familien in die fertig gestellten benachbarten „Unterkünfte mit der Perspektive Wohnen“ an der Suurheid umgezogen. Zusätzlich werden in dem Rissener Quartier auch Sozialwohnungen und günstige Mietwohnungen für den freien Wohnungsmarkt geschaffen.

Die frei gewordenen Plätze in der Anlage Sieversstücken werden zurzeit einer Sanierung unterzogen um neu bezogen werden zu können, da sie vermutlich noch einige Jahre benötigt werden.

 

Vor diesem Hintergrund frage ich das Bezirksamt Altona:

 

  1. Sind die bereits fertig gestellten Wohnungen an der Suurheid vollständig bezogen worden, bzw. wie viele Wohneinheiten für wie viel Personen werden noch in Kürze bezugsfertig sein?
  2. Wie viele Personen in welchen Altersgruppen sind inzwischen in die fertig gestellten Wohnungen an der Suurheid umgezogen (bitte die Bewohner in sinnvollen Alters-Gruppen aufzählen um Rückschlüsse auf die benötigte Infrastruktur ableiten zu können, z. B. 0-2=Krippe, 3-5=Kita, 6-10=Grundschule, 11-16=Sekundarstufe, 17-25=ggf. Berufsschule usw.)?
  3. Ist aus Sicht des Bezirksamtes der aktuelle Infrastrukturbedarf für die jetzigen Bewohner damit gedeckt und wenn nein, an welcher Stelle fehlen schon heute ggf. Kapazitäten?
  4. Wie viel Plätze werden in der öffentlich-rechtlichen Unterkunft Sieversstücken zurzeit renoviert und wie lange werden die Sanierungsarbeiten andauern und wann ist mit einem Neubezug zu rechnen?
  5. Ist es aus Sicht des Bezirksamtes sinnvoll erneut geflüchteten Familien mit Kindern Plätze an diesem Standort anzubieten und wenn ja, warum?
  6. Ist aus Sicht des Bezirksamtes dann mit etwa einer ähnlichen Altersdurchmischung bei Neubezug von Sieversstücken zu rechnen wie beim Erstbezug?
  7. Wie viel zusätzliche Plätze im Jahrgang 0 (Vorschule) und 1 werden dann voraussichtlich im Laufe der ersten sechs Monate des neuen Schuljahres 2018/19 in Rissen und Sülldorf benötigt, bzw. zu welchem Zeitpunkt ist mit erhöhtem Kapazitätsbedarf im Jahrgang 0 (Vorschule) und Klasse 1 zu rechnen?
  8. Welche sonstigen Engpässe in der Infrastruktur von Rissen lassen sich an diesen Prognosen schon heute erkennen (z. B. Krippe, Kita, Schule, aber auch Ärzteversorgung)?
  9. Ist aus Sicht des Bezirksamtes der „Geist“ der Bürgerverträge mit VIN Rissen so zu verstehen, dass die Schulplatzversorgung in Rissen vorrauschauend zu planen ist und wäre die jetzige Planung einer zusätzlichen dritten 1. Klasse am Marschweg in diesem Sinne vorrausschauend, auch wenn zum heutigen Zeitpunkt mit der aktuellen Anmeldzahl nur zweimal 18 Kinder in einer Klasse wären und nur einmal die Mindestfrequenz von 19 Kindern pro Klasse im Kess-5/6-Gebiet erreicht wäre?
  10. Wie wird sich voraussichtlich die Situation an den weiterführenden Schulen in Rissen darstellen? Werden diese die in naher Zukunft hinzuziehenden Schüler aufnehmen können?

 

Das Bezirksamt Altona beantwortet die Fragen wie folgt:

 

Zu 1:

Die Zuständigkeit liegt bei der SAGA.

 

Zu 2:

Die Zuständigkeit liegt bei fördern&wohnen.

 

Zu 3:

Die Wartelisten der Kitas in Rissen und Sülldorf sind voll, so dass es derzeit keine freien Kita-Plätze in dieser Region gibt. Insbesondere die Zielgruppe der Neuzugewanderten braucht jedoch die Betreuung, um im Sinne einer frühkindlichen Bildung schnell den Anschluss zu finden. Durch den Zuzug nach Suurheid und die Neubelegung in Sieversstücken hat sich die Situation verschärft. In Suurheid wird eine sog. „Halboffene Betreuung“ durch die AWO angeboten (derzeit ca. zehn Kinder, max. vier Stunden), des Weiteren wird seitens des Bezirksamtes eine Großtagespflege für weitere zehn Kinder in Suurheid angestrebt. Für eine weitere Entlastung könnte die gerade neu eröffnete deutsch-französiche Kita Beau Jardin KG in der Wedeler Landstarsse 32 sorgen. Eine endgültige Entspannung der Situation wird durch die Eröffnung der Kita an der Alte[n] Sülldorfer Landstraße, die voraussichtlich nach den Sommerferien 2019 ihren Betrieb aufnehmen kann (Die Kita wird für circa 90 Kinder geplant (drei Krippen- und zwei Elementargruppen) sowie die für den zweiten Bauabschnitt in Suurheid geplante Kita erhofft.

 

Zu 4:

Die Zuständigkeit liegt bei fördern&wohnen.

 

Zu 5:

Die benachbarte Wohnunterkunft Sieverstücken besteht schon sehr lange. Es existiert seit Jahren ein gut organisiertes Ehrenamtsnetzerwerk um die Unterkunft, angedockt an die Blankeneser Kirchengemeinde. Das Bezirksamt Altona erhält Rückmeldungen von Bewohner*innen der Unterkunft Sieverstücken, dass sie sich dort wohl fühlen, es ist ruhig und grün. Der Bau der neuen Unterkunft Suurheid und die Unterbringung von Familien in den Stadtteilen Rissen und Sülldorf wird begrüßt, auch vor dem Hintergrund, dass diese Stadtteile mit ihrer Infrastruktur und Ausstattung für Familien attraktiv sind (Schulen, Kitas, Spiel- und Sportplätze, Vereine, große Frei-, Grün-, und Erholungsflächen, verkehrsberuhigte Einkaufsstraße im Zentrum Rissens).

Zurzeit ist laut BASFI neben der Kita vor Ort zusätzlich ein EKiZ (Eltern-Kind-Zentrum) geplant. Das Bezirksamt Altona bereitet derzeit die Realisierung eines kleinen Kinder- und Familienhilfezentrums (KiFAZ) vor. Die Trägerschaft wird vom Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) übernommen werden.

Weiterhin wird zurzeit das nahegelegene Jugendzentrum Rissen baulich ertüchtigt und konzeptionell so erweitert, dass dort auch die Zielgruppe der jüngeren Jugendlichen betreut werden kann.

In den letzten Jahren wurden in Rissen/Sülldorf zwei Netzwerke für diese Zielgruppe aufgebaut. Das „Netzwerk für junge Geflüchtete Rissen-Sülldorf“ und das Projekt und Netzwerk „Jugenddialog“ fördern den Informationsaustausch und Lernprozesse zwischen den bestehenden Einrichtungen aus Rissen/Sülldorf und der Wohnunterkunft. Sie unterstützen die Integration der Zielgruppen Kleinkinder und Grundschulkinder, deren Eltern, Jugendliche und z.T. auch Jungerwachsene.

 

Zu 6:

Die Zuständigkeit liegt bei der BSB.

 

Zu 7:

Es wird auf die Antwort zur Frage 3 verwiesen.

 

Zu 8:

Aus Sicht des Bezirksamtes Altona könnten mögliche Engpässe im Bereich der aufsuchenden Jugendsozialarbeit/ Straßensozialarbeit entstehen. Zur Abdeckung dieses Arbeitsfeldes sind zusätzliche Ressourcen erforderlich.

 

Nach Aussagen der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg besteht für den Stadtteil Rissen kein Mangel an Ärzt*innen.

 

Zu 9:

Es wird auf die Antwort zur Frage 3 verwiesen.

 

Zu 10:

Es wird auf die Antwort zur Frage 3 verwiesen.

 

Anhänge

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