"Städtebauliche Integration der Victoria-Kaserne in das Helenen-Viertel" - Teilnahme am "Bundesprogramm zur Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus" des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) ermöglichen Antrag der Fraktionen von GRÜNE und CDU
Mit dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ sollen investive und konzeptionelle Projekte mit besonderer Wahrnehmbarkeit, mit sehr hoher fachlicher Qualität, mit überdurchschnittlichem Investitionsvolumen oder mit hohem Innovationspotenzial gefördert werden. Bereitgestellt werden bundesweit 140 Mio. Euro, die im Haushaltsjahr 2019 bewilligt und in fünf Jahrestranchen zwischen 2019 und 2023 kassenmäßig zur Verfügung gestellt werden. Am 03.September 2018 startete das Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat den Projektaufruf 2018/ 2019.
Nationale Projekte des Städtebaus sind national und international wahrnehmbare, größere städtebauliche Projekte mit deutlichen Impulsen für die jeweilige Gemeinde oder Stadt, die Region und die Stadtentwicklungspolitik in Deutschland insgesamt. Sie zeichnen sich durch einen besonderen Qualitätsanspruch („Premiumqualität“) hinsichtlich des städtebaulichen Ansatzes, der baukulturellen Aspekte und der Beteiligungsprozesse aus, verfolgen die baupolitischen Ziele des Bundes und weisen Innovationspotenzial auf.
Antragsberechtigt sind die Kommunen, in deren Gebiet sich das zu fördernde Projekt befindet. Bewerbungsschluss ist der 30.November 2018
Mit der Anmeldung des Projekts „Städtebauliche Integration der Victoria-Kaserne in das Helenen-Viertel“ bietet sich die Gelegenheit, Bundesmittel in Höhe von rund 1,21 Mio. Euro (2/3 der förderfähigen Kosten) für den Umbau der Victoria-Kaserne zu akquirieren. Das Bezirksamt Altona hat gemeinsam mit der Eigentümerin fux eG eine umfassende Projektskizze mit dem Titel: „fux Kaserne – Alternativer Leuchtturm und Ressource für neu entstehende Nachbarschaften in Altona“ erarbeitet, die am 30. November 2018 fristgerecht beim Bund eingereicht werden soll.
Der städtische Raum Altona-Nord/ Altona-Mitte befindet sich aktuell in einem gravierenden Umbruch. Mit der Konversion von ehemaligen Güterbahnhofsflächen, der Verlagerung des Regional- und Fernbahnhofes Altona zum Diebsteich sowie zukünftig durch die Umsiedlung der Holsten-Brauerei nach Hausbruch werden städtische Räume in einer außerordentlichen Dimension komplett neu definiert. Auf der einen Seite entstehen in Mitte Altona I + II ca. 3500 Wohnungen und ein acht Hektar großer Park sowie auf dem Holsten-Gelände weitere ca. 1600 Wohnungen in zwei gemischt strukturierte neue Stadtteile. Der Stadtteil Altona-Nord und Altona-Mitte wird damit nicht nur um ca. 10.000 neue Bewohnerinnen und Bewohner wachsen, sondern auch zahlreiche neue Nutzungen, wie eine neue Stadtteilschule, Grün-/ Parkflächen, Gewerbeflächen, Kulturangebote uvm. erhalten.
Diese neuen Quartiere werden mit dem gründerzeitlichen Bestandsquartier „Helenen-Viertel“ neu verwoben. Als Quartiersmittelpunkt hat sich in den letzten Jahren die Victoria-Kaserne entwickelt. Durch die Initiative der Genossenschaft fux eG – ein Zusammenschluss des Frappant e.V. und Lux & Konsorten – wurde der Kasernenbau aus dem Jahr 1878 bis 1883 reaktiviert. Die Genossenschaft fux eG kaufte der Stadt Hamburg in 2014/2015 das Gebäude für 1,85 Millionen Euro ab, um es denkmalgerecht zu sanieren mit dem Ziel, auf diesem geschichtsträchtigen Gelände gemeinschaftlich betriebene Atelier- und Arbeitsräume aus den Bereichen Kultur, Bildung und Produktion anzubieten.
Seitdem hat sich die Victoria-Kaserne zu einem Ort für Akteurinnen und Akteure unterschiedlicher Disziplinen rund um Design, Freie Kunst, Fotografie, Stadtplanung, Film, Mode, Illustration, Architektur und Medienkunst weiterentwickelt. Es ist ein Ort für Kultur und Produktion in Altona-Nord entstanden, der seine Türen im Rahmen des Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramms auch regelmäßig für Interessierte aus dem Stadtteil (u.a. mit Angeboten für Kinder) öffnet.
Die Arbeiten der denkmalgerechten Sanierung finanziert durch den Bund und Zuwendungen der Bürgerschaft laufen derzeit auf Hochtouren. Das neue Eingangsportalgebäude, finanziert u.a. durch Politikmittel der Bezirksversammlung Altona und Eigenmittel, steht vor der Fertigstellung. Ging es mit den ersten Zuwendungen um die Sicherung des Gebäudes, geht es nun um die städtebauliche Integration der Kaserne in das Helenen-Viertel.
Die fux eG und darin das internationale Bildungszentrum nebst Herberge sind ein Ort der Begegnung, in dem „die Welt zu Hause ist“ – mit internationalen Projekten, Beschäftigung unter einem Dach mit Bildungseinrichtungen, Kunst-Ausstellungsflächen, dem KurzFilmFestival & Agentur, dem Chaos Computer Club, Studio Räumen, Handwerker*innen, Journalist*innen, freien Künstler*innen und vielen anderen. Bis zu 300 Menschen werden in dem Gebäude ihren Arbeitsplatz haben. Die fux Kaserne öffnet und verdichtet den Ort in einem Zug.
Mit dem Konzept des offenen Hauses und Hofes soll der Ort der fux Kaserne zu den neu entstehenden großen Nachbarschaften von Neue Mitte Altona und dem Holsten-Quartier zu einem Brückenkopf werden, der neue und alte Nachbarschaften verbindet.
Das jährlich stattfindende große Sommerfest mit bis zu 10.000 Besucher*innen ist ein Beispiel dafür, wie die vielen kleinen und großen Kulturprojekte aus der fux Kaserne mit den verschiedenen Orten aus der Nachbarschaft wie Aalhaus, der Kita, der Kirche der Stille, dem Nyegaardstift, dem Hospiz und dem Spielhaus ein großes und kreatives Nachbarschaftsfest mit einem sehr guten Kulturprogramm für „Groß und Klein“ und neu und alt entwickelt haben.
Um die Umwandlung der ehemals hermetisch abgeschlossenen Kaserne zu einem offenen Ort des städtischen Handelns und Austausches, der Produktion und des kreativen Raumes weiter auszugestalten, will die fux eG u.a.
Die Gesamtkosten betragen rund 1.815.500 Euro. Aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ können zwei Drittel der unrentablen Kosten in Höhe von rund 1.210.332 Euro gefördert werden. Die erforderliche Komplementärfinanzierung in Höhe von einem Drittel der Gesamtkosten beträgt rund 605.166 Euro.
Die Komplementärfinanzierung ist wie folgt vorgesehen:
Bezirksamt Altona – Fachamt Management des
öffentlichen Raumes (FA MR) – Sondermittel: Gehwegsanierung
(Bürgerschafts-Drs.: 21/7016), Barrierefreiheit (21/7017)100.000 Euro
Bezirksversammlung Altona, Anreiz- und Fördersystemen investiv100.000 Euro
Behörde für Umwelt und Energie, Hamburger Gründachförderung 50.000 Euro
Sanierungsfonds Hamburg 2020355.166 Euro
Im ersten Halbjahr 2019 entscheidet eine unabhängige Jury über die Mittelvergabe. Der Mittelabfluss erfolgt ab Juni 2019.
Vor diesem Hintergrund beschließt die Bezirksversammlung:
Das Bezirksamt wird nach § 19 BezVG aufgefordert,
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