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Pflege und Wartung von Altonas Gewässern Kleine Anfrage von Dr. Ulrike von Criegern (CDU-Fraktion)

Kleine Anfrage öffentlich

Letzte Beratung: 30.10.2025 Bezirksversammlung Ö 5.9

Sachverhalt

Viele Flüsse, Bäche und Gewässer in Altona befinden sich in einem optisch bedenklichen Zustand.

Eine wichtige Maßnahme zur Kontrolle und Reinhaltung von Sedimenten sind Sandfänge.

Bedingt durch unsere urbane Lebensweise, bauliche Eingriffe in natürliche Gewässer sowie klimatische Veränderungen wie Starkregen und Trockenperioden kommt es zu erheblichen Verschmutzungen der Gewässer. Die Verschmutzung zeigt sich u. a. daran, dass große Mengen Sand und Schmutz in die Gewässer gelangen. Dieses hat erhebliche Konsequenzen für die Wasserqualität und damit die Lebensräume in und an den Gewässern.

Sandfänge, auch bekannt als Sand- oder Sedimentationsbecken, dienen dazu, Sedimente wie Sand, Schlamm u.a. Partikel aus dem Wasser zu entfernen.

Durch die Entfernung von Sedimenten wird die Wasserqualität verbessert. So werden die für das Ökosystem potentiell gefährlichen Partikel „herausgefiltert“. Darüber hinaus dienen Sandfänge der Vermeidung von Erosionen, dem Schutz der Infrastruktur (Sedimente könnten ansonsten Kanäle, Rohrleitungen etc. beschädigen) sowie der Verbesserung der Wasserströmung.

Sind diese Sandfänge aber erst einmal verschlammt, so sind sie wirkungslos.

Die Problematik besteht darin, dass das Entschlammen teuer ist. Der Aushub gilt als Baggergut mit gefährlichen Stoffen und muss daher speziell entsorgt werden.

Die Folgen der mangelnden Pflege der Sandfänge wäre indes dramatisch; Gewässer sind komplexe Systeme. Wird eine Komponente beschädigt, leidet rasch das gesamte Ökosystem.

Sandfänge sind daher ein zentrales Instrument des Gewässerschutzes. Die Prämisse hierfür ist aber, dass sie konsequent gewartet werden.

Vor diesem Hintergrund frage ich das Bezirksamt:

  1. Gibt es aktuelle Erkenntnisse über die chemische Qualität der Gewässer in Altona? Um Auflistung und präzise Beschreibung wird gebeten.
  2. Wie viele Sandfänge existieren in Altona? Wo befinden sich die Sandfänge genau? Kennt das Bezirksamt sämtliche Sandfänge? Um Auflistung wird gebeten.
  3. Wann wurden die Sandfänge gebaut, gewartet bzw. zuletzt gewartet?
  4. In welchen Abständen werden sie normalerweise gewartet?
  5. Welche Planungen/Bemühungen existieren aktuell bzgl. des Ausbaus der Sandfänge?
  6. Wer ist jeweils für die Unterhaltung und Pflege der Sandfänge zuständig?
  7. Wie wird mit dem ggf. entnommenen Sand verfahren bzw. was kostet die Entsorgung?

Das Bezirksamt Altona beantwortet die Fragen wie folgt:

Zu 1:

r den dritten Bewirtschaftungszeitraum der EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) wurde der chemische Zustand der berichtspflichtigen Oberflächenwasserkörper in Hamburg gemäß den Vorgaben der EG-WRRL umfassend ausgewertet. Die Ergebnisse sind online in den Gewässersteckbriefen veröffentlicht:

https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/bukea/themen/wasser/gewaesser/download-wrrl-berichte-177724

Zu 2:

Anmerkung:

Der Begriff Sandfang bezeichnet zum einen Absetzbecken an Auslässen, zum anderen fungieren auch Rückhaltebecken als Sandfänge.

In Altona sind folgende 13 Sandfänge / technische Absetzbecken zu nennen:

- Isfeldstraße (Düpenau)

- Elbgaustraße (Fangdiekgraben)

- Bornheide (Luruper Moorgraben)

- Hochrad (Flottbek)

- Isernrade (Holtbarggraben)

- Sandmoorweg (Wedeler Au)

- Feldweg 81 (Wedeler Au)

- Brunhildstraße Kehre (Wedeler Au Retentionsraum mit Sandfangfunktion)

- Nagelshof (Rissener Dorfgraben)

- Flerrentwiete (Rissener Dorfgraben)

- Brünschentwiete (Rissener Dorfgraben)

- Schlankweg (Schlankweggraben)

- Vorhornweg (SLS-Vorhornweg)

Zu 3:

Es liegen keine Daten für den Bau jedes einzelnen Sandfanges vor.

Wartungsdaten:

- Isfeldstraße (Düpenau): 2025

- Bornheide (Luruper Moorgraben): 2023 /2024

- Elbgaustraße (Fangdiekgraben): 2021

- Hochrad (Flottbek): 2025

- Isernrade (Holtbarggraben):

keine Daten, Anm: Ist auf der Entschlammungsliste erfasst.

- Sandmoorweg (Wedeler Au): 2025

- Feldweg 81 (Wedeler Au): 2022

- Brunhildstraße Kehre (Wedeler Au): 2021

- Nagelshof (Rissener Dorfgraben): 2025

- Flerrentwiete (Rissener Dorfgraben): 2025

- Brünschentwiete (Rissener Dorfgraben): 2025

- Schlankweg (Schlankweggraben): 2025

- Vorhornweg (SLS Vorhornweg): 2025

Zu 4:

- Isfeldstraße (Düpenau): Jährlich

- Elbgaustraße (Fangdiekgraben): Jährlich

- Bornheide (Luruper Moorgraben): Anlassbezogen nach Priorität.

- Hochrad (Flottbek): Jährlich

- Isernrade (Holtbarggraben): anlassbezogen nach Priorität

- Sandmoorweg (Wedeler Au): Jährlich.

- Feldweg 81 (Wedeler Au): Jährlich

- Brunhildstraße Kehre (Wedeler Au Retentionsraum mit Sandfangfunktion):

Anlassbezogen nach Priorität.

- Nagelshof (Rissener Dorfgraben): Jährlich

- Flerrentwiete (Rissener Dorfgraben): Halbjährlich

- Brünschentwiete (Rissener Dorfgraben): Jährlich

- Schlankweg (Schlankweggraben): Halbjährlich - Jährlich

- Vorhornweg (SLS Vorhornweg): Halbjährlich

Zu 5:

Es sollen an mehreren Gewässern die Volumina der Sandfänge vergrößert werden, z. B. Rissener Dorfgraben, Planungen sind in Vorbereitung.

Zu 6:

Zuständig ist der Bezirk Altona, Management des öffentlichen Raumes, Abteilung Wasserwirtschaft.

Zu 7:

Die entnommenen Sedimente unterliegen der Verpflichtung zur Abgabe an die Hamburg Port Authority (HPA) und sind dort ordnungsgemäß zu entsorgen.

Die Annahmekosten betragen derzeit 71,00 € / m³.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
30.10.2025
Ö 5.9
Anhänge

ohne

Lokalisation Beta
Groß Flottbek

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