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ParkSport Lurup - Neubau einer Parksportfläche in Altona-Lurup Beschlussempfehlung des Amtes

Beschlussempfehlung öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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01.12.2020
Sachverhalt

Für das Stadtteilzentrum Lurup soll eine Grünanlage als innovative Parksportfläche auf einem Teil des ehemaligen Sportplatzes des SV Lurup entwickelt werden, die eine kooperative Nutzung durch die Schule, den Sportverein, Freizeitsportler*innen und die Anwohner*innen ermöglicht.

 

Die Parksportfläche, als ein Teilbereich des Stadtteil-Campus, wird ein offener Bewegungs- und Begegnungsraum für verschiedene Zielgruppen und verfolgt die Leitidee, Sport und Fitness an der frischen Luft für jeden zugänglich anzubieten.

 

Die Ausgestaltung der Fläche wurde in einem mehrstufigen, sozialräumlich organisierten Beteiligungsprozess mit Bewohner*innen, dem SV Lurup als ansässigem Sportverein und den Schulen erarbeitet. Hierfür fanden neben einer ersten Infoveranstaltung im Stadtteil auch Workshops mit den Aktiven im Stadtteil und den Schulen statt.

Zum Abschluss des Verfahrens und zur Präsentation der Ergebnisse wurde das Projekt in der Stadtteilzeitung ‚Lurup im Blick‘, auf der Website des ‚Lurum’ der Community School Lurup und im Lurup Center in einer Ausstellung vorgestellt.

 

Der Prozess wurde sportwissenschaftlich begleitet durch das Büro IKPS. Das Beteiligungsverfahren wurde betreut durch Orange Edge.

 

Das Untersuchungsgebiet befindet sich im Zentrum von Lurup, umgeben vom Neubau der Stadtteilschule, Vereinsheim und Kita des SV Lurup und in direkter Nähe des Eckhofplatz mit Einkaufmöglichkeiten und der stark befahrenen vierspurigen Luruper Hauptstraße. Nördlich liegt die evangelische Gemeinde mit dem Pfarramt Lurup und der Auferstehungskriche. Im weiteren Umfeld befinden sich Einfamilienhäuser. Die Fläche umfasst ca. 3630m².

Die Erschließung des Grundstücks erfolgt von Westen über die Flurstraße über den neu entstandenen Hauptzuweg zur Stadtteilschule.

Zukünftig wird eine weitere Zugangsmöglichkeit auch von Norden kommend, ebenfalls fußläufig, von der Luruper Hauptstraße über das Grundstück der Grundschule Lurup, vorbei an der Community School, möglich sein.


Im Bestand findet sich auf der Fläche ein Rest des ehemaligen Grandplatzes des SV Lurup, Erschließungsflächen und ein Leichtbaugebäude mit Stellplätzen, welches abgebrochen wird.

An den Rändern im Nordosten und zur STS Lurup, sowie im nördlichen Teil des Grundstücks befindet sich Baumbestand aus heimischen Laubbäumen, der erhalten bleiben soll.

Entlang der Zuwegung zur STS Lurup ist eine Baumreihe aus Eichen neu gepflanzt.

 

Vor dem Leichtbaugebäude befinden sich vier Mehlbeeren in Kugelform, die zusammen mit dem Abbruch des Leichtbaugebäudes gefällt werden sollen. Ein Ahorn und zwei Crataegus, die von der Größe nicht unter die Baumschutzsatzung fallen, sollen im Randbereich gefällt werden, um den dort besser entwickelten Bäumen Platz zu schaffen. Die beiden Crataegus werden in der Baumbewertung als nicht erhaltenswert eingestuft. 

 

Verhaltensbedingte Gesundheitsaspekte, wie Bewegungsmangel, Übergewicht, eine abnehmende körperliche Leistungsfähigkeit und mangelnde Konzentrationsfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen bekräftigen die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von „ParkSport Lurup“.

 

Spiel-, Sport- und Bewegungsaktivitäten wirken sich nicht nur positiv auf den motorischen Bereich aus, sondern auch auf die kognitive, soziale und emotionale Entwicklung von Kindern. Bewegungsaktivitäten fördern eine sicherheitsbezogene Sach- und Selbstkompetenz und eine für ein sicherheitsbezogenes Verhalten notwendige Sozialkompetenz.

 

Neben der Zielgruppe „Kinder und Jugendliche“, sollen auch Erwachsene durch „ParkSport Lurup“ angesprochen werden. Obwohl Bewegung vor zahlreichen Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauferkrankungen und Krebserkrankungen schützt und die Lebensqualität fördert, erreichen nicht mal die Hälfte der Deutschen das von der WHO empfohlene Mindestmaß an körperlicher Aktivität. Wohnortnahe Bewegungsmöglichkeiten und damit bewegungsfördernde Umgebungsbedingungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns bewegen.

 

Deshalb sollte die Fläche so gestaltet sein, dass eine vielfältige, kreative Nutzung für alle möglich ist, die verschiedene Sport- und Bewegungsmöglichkeiten zulässt und von unterschiedlichen Zielgruppen genutzt werden kann.

Allgemeine gesundheitliche Aspekte und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen auf, dass allein durch Bewegung die Alterung des Gehirns verlangsamt werden kann, das Gehirn gesund erhalten werden kann und neurokognitive Funktionen erhalten werden. Das Herz wird durch Bewegung ebenfalls gesund erhalten.

Forscher*Innen weisen in aktuellen Untersuchungen nach, dass Waldspaziergänge messbar positive Auswirkungen auf das Herz, auf das Immunsystem und auf die Psyche haben.

 

Gestaltungskonzept

Der Stadtteil wird eine multifunktionale Sport- und Freizeitfläche hinzugewinnen, die die Attraktivität des Stadtteilzentrums erhöht.

 

Alle Flächen, Sport- und Bewegungselemente sollen vielfach und flexibel von unterschiedlichen Zielgruppen nutzbar sein. Das heißt zum Beispiel, dass die Kletterwand sowohl von jüngeren Kindern als auch von Boulderer*Innen genutzt werden kann.

Ein Rundweg mit unterschiedlichen Komponenten und Modellierungen soll einerseits als Flaniermeile für die Schülerschaft dienen und andererseits für Laufrad-, Roller- und Rollstuhlfahrer*innen erlebbar sein. Eine Zeitmessung kann dabei zur Motivation beitragen.

 

Insgesamt sollen auch Menschen mit Beeinträchtigungen Zugang zum Park und den Bewegungsangeboten haben.    

 

Planungsansatz

 

Der Park erhält ein dreidimensionales, modelliertes Raumbild, ausgestattet mit den aus den Beteiligungsverfahren bestimmten Sport- und Bewegungselementen.

Es mündet in ein fließendes, immer in Bewegung bleibendes Raumkonzept, eine sanft geschwungene, leicht modellierte Welt in Grün aus Rasenflächen, Kunstrasenbereichen und Flächen aus EPDM für die Bereiche mit Fallschutzanforderungen.

Mit den vorhandenen Bäumen und mit neu gepflanzten Baumgruppen im Zentrum, die an das Bild des Waldes erinnern, entstehen Lichtungen, definieren sich Orte.

Ein Rundweg aus grün beschichtetem Asphalt mit zwei möglichen Wegeführungen, einmal barrierefrei und einmal durch gewellte Topografie, führen entlang verschiedener Aktivitätsmöglichkeiten durch den Sportpark.

Die leicht erhöhten Raumkanten und Bepflanzung bieten Schutz und einen beruhigenden Rahmen.

 

Das Ziel: Park, Sport, Bewegung und Ästhetik an einem Ort und Projekt zu vereinen.

 

Inhalt

In der parkartig gestalteten Landschaft finden sich entlang des außen herumführenden Rundwegs die einzelnen vielfach nutzbaren Sportangebote, begleitet von Sitzmöglichkeiten in den ruhigen Zwischenbereichen. Im Zentrum liegen zwei ebene Rasenflächen für freie Bewegung oder Entspannung.

 

Der Rundweg startet am westlichen Eingang in den Park mit einer Calisthenics-Anlage, die fließend übergeht in einen Bereich mit Parkour-Elementen.

Eine langgezogene Eselstreppe mit unterschiedlichen Steigungen begleitet den Hauptweg zur Stadtteilschule. An deren Ende finden sich Bodentrampoline in der bewegten Landschaft. Ein weiterer Zugang in den Park liegt hier.

Der Rundweg führt weiter über die Bodenwellen zu Kletterstangen und dann zu einer Boulder-Wand.

Von hier an führt der Weg nun weiter in die Ruhezone des Parks, die ebene Rasenfläche kann für Yoga oder Entspannung genutzt werden.

Eine Zeitmessung auf dem ca. 200m langen Weg motiviert die Nutzer*Innen jeden Alters.

 

Die Parkanlage soll eine Beleuchtung erhalten, um in der dunklen Jahreszeit die Nutzungsmöglichkeit der Sportangebote zu verlängern

 

Die Maßnahme ParkSport Lurup ist eines von drei Teilprojekten des Gesamtprojektes „Stadtteil Campus Lurup“ und wird aus Mitteln des Investitionspakts „Soziale Integration im Quartier“ des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat sowie aus verschiedenen Landesmitteln finanziert.

https://www.investitionspakt-integration.de/praxis/massnahmen/

Für das Teilprojekt ParkSport werden Kosten in Höhe von rd. 1,1 Mio. € übernommen.

 

Die Planung wird von einer Vertretung der WES GmbH LandschaftsArchitektur (Hamburg) im Detail vorgestellt.

 

 

 

Anhänge

Anlage 1 Lageplan Stand 16.11.2020

Anlage 2 Lageplan Fällungen Stand 16.11.2020