21-0555

Neuanlage "Bikepark" Nansenstraße im Altonaer Volkspark: Entwurf Beschlussempfehlung des Amtes

Beschlussempfehlung öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
03.03.2020
04.02.2020
07.01.2020
Sachverhalt

Der Bereich der ehemaligen Kiesabbaugrube an der Nansenstraße im Altonaer Volkspark wurde in der Vergangenheit von Fahrradfahren sogenannten Dirtbikern genutzt. Es wurden von dieser Nutzergruppe vermehrt Einbauten vorgenommen. Im Jahr 2018 mussten diese Einbauten abgebaut werden, da die Verkehrssicherheit nicht mehr verantwortet werden konnte. Das Fahrradfahren und auch diese sportliche Art des Bikens ist für den Altonaer Volkspark, insbesondere als Angebot an Jugendliche, eine gewünschte Nutzungsart. Daher wurde unter der Prämisse einer regelmäßigen Sicherheitskontrolle (ähnlich der eines Spielplatzes) die Neuanlage eines Bike- /Trailparks vorgesehen. Für die Planung konnte das Büro DSGN Concepts gewonnen werden. Im Rahmen des Planungsprozesses fanden drei Workshops mit Nutzern und Eltern der Biker im Volkspark statt. Dabei wurden Rahmenbedingungen und Ansprüche an die zukünftige Anlage geklärt. Auf Grundlage von Voruntersuchungen zur Fläche wurde am 26.11.2019 die Vorentwurfsplanung präsentiert und diskutiert. Der Vorentwurf fand breite Zustimmung. Anregungen im Detail konnten einfließen.

 

Der vorgesehene Bikepark befindet sich im südöstlichen Bereich des Altonaer Volksparks, Flurstück 2421, Gemarkung 212 Ottensen, an der Nansenstraße in 22525 Hamburg. Der Bereich ist gekennzeichnet durch eine Troglage, welche auf die ehemalige Nutzung für den Kiesabbau zurückzuführen ist. Der Bereich stellt sich derzeit in einem unzureichenden, abgängigen Zustand dar. Die Vegetation ist geprägt durch durchgewachsene Bäume (Peitschenwuchs) und Sämlingsaufwuchs. Das betrachtete Planungsgebiet hat eine Größe von ungefähr 17.000 m² der Bikepark selbst ungefähr 7.000 m². In unmittelbarer Nähe befindet sich die Kleingartenanlage Birkenschlucht im Osten, das Bauernhaus und die Minigolfanlage im Norden, der Schießplatz und Schulgarten im Westen und weitere Kleingärten und die Bundesautobahn 7 im Süden.

 

Das Konzept sieht einen naturnahen, unauffälligen Charakter der Anlage vor. Dies wird gewährleistet durch Wegebefestigungen der Trails mit ausschließlich bindigen lehmhaltigen Böden sowie Einbauten aus beispielsweise Baumstämmen oder Holz/Stahl Elementen. Für Auffüllungen und Vormodellierungen der Rampen werden Erden verwendet. Im gesamten Planungsgebiet werden Wege ausschließlich aufgebaut, sodass annähernd keine Eingriffe in den Boden erfolgen müssen.

 

Das Konzept sieht eine Diversität von disziplinabhängigen Lines vor und sorgt somit für eine abwechslungsreiche Nutzung der unterschiedlichen Akteurs-Gruppen. Im Plangebiet entsteht ein Kids-Pumptrack, eine Dirtline, eine Jumpline, eine Flow-Line, ein Trial Parcours, eine Pumpline und ein Backtrail, welcher dazu dient wieder den Startpunkt zu erreichen. Des Weiteren befindet sich im nördlichen Bereich der Anlage ein Aufenthaltsareal mit Unterstand und einer Materialkiste zum Aufbewahren von Werkzeugen zur Instandhaltung der Fahroberflächen. Die Bike Fahrspuren werden strikt getrennt von den Parkwegen. Eine neue Wegeverbindung wird zwischen Nansenstraße und der Straße Am Volkspark vorgesehen. Dies geschieht zur verbesserten Anbindung an die vorhandene Infrastruktur. Vor dem Hintergrund des teilweise schlechten Erhaltungszustandes der Bäume im Planungsgebiet und die für den neuen Bikepark einzuhaltenden Sicherheitsstandards werden im Frühjahr 2020 Bäume entfernt werden.

 

Aus nördlicher Richtung ist die Anlage über zwei vorhandene Zuwege zu erreichen, welche im Rahmen der Neuanlage des Bikeparks verbessert werden. Aus südlicher Richtung erfolgt die Erschließung des Gebietes über eine vorhandene Rampe an die Nansenstraße, welche ebenfalls im Wegebelag erneuert wird. Von der Nansenstraße kündigt sich der Fußweg durch eine offene Eingangssituation an. Die Oberflächen der Fußwege sind aus einer wassergebundenen Wegedecke geplant. Die Anlage ist sowohl fußläufig als auch mit dem Rad gut erreichbar. Öffentliche PKW-Stellplätze sind in unmittelbarer Nähe des Planungsgebietes vorhanden.

 

Die Planung sieht Ergänzungen mit standortgerechter Vegetation in zentralen Flächen vor. Im Anschluss an die Maßnahme könnten im Rahmen der Parkwaldentwicklung oder eines Naturprojektes arrondierende Maßnahmen im Umfeld erfolgen. Die Grünfläche um und im Kids-Pumptrack wird durch eine Rasenansaat begrünt. In Teilen werden bestehende Böschungen durch Totholz-Faschinen begrünt und so gesichert.

 

Beschreibung der einzelnen Aktivitätsbereiche:

 

Kids-Pumptrack

Im nördlichen Bereich des Plangebietes, nahe des Aufenthaltsbereichs, entsteht ein Kids-Pumptrack in wassergebundener Wegedecke-Bauweise. Dieser Bereich ist vor allem für jüngere Nutzer von BMX-Rädern und Laufrädern geeignet. Die Startrampen und Steilkurven sind circa 80 cm hoch und die Pump-Wellen zwischen den Steilkurven sind circa 30 cm hoch.

 

Zentraler Aufenthaltsbereich

Im Norden der Anlage befindet sich der zentrale Aufenthaltsbereich mit Überstand und Sitzmöglichkeiten. Eingeplant ist außerdem eine Abstellmöglichkeit in Form einer Stange um die Fahrräder bequem über die Sattel aufhängen zu können.

 

Pumpline

Die Pumpline dient zur Rückkehr auf den Startpunkt und ist über den Backtrail mit ihm verbunden. Durch die gezielte Einsetzung und Verlagerung des Körpergewichts wird einem der Aufstieg zum Startpunkt erleichtert. Durch die Fahrbahnbreite von 2,5 Metern lassen sich Kollisionen von langsamen und schnellen Fahrern leicht vermeiden.

 

Startpunkt/Starthügel

Der Startpunkt/Starthügel ist eine aus bindigem Boden entstehende Plattform auf der vorhandenen Böschung, von der aus die nötige Geschwindigkeit aufgebaut werden kann, um alle Lines ohne Probleme zu durchfahren.

 

Dirtline

Die Dirtline besteht aus steilen hohen Absprüngen, zieht sich östlich durch das Areal und mündet in die Pumpline. Durch die steilen Rampen und die somit höhen Sprünge ist die Dirtline für geübte Fahrer gedacht und sollte auch nur von ihnen genutzt werden. Die Line wird aus bindigem Bodenmaterial bestehen, um eine mögliche Modifikation zu gewährleisten. In der Mitte der Dirtline befindet sich eine Überfahrt zur Jumpline.

Jumpline

Wie die Dirtline hat die Jumpline ihren Ursprung am Startpunkt. Sie ist ein Fahrweg, welcher es den weniger geübten Fahrern ermöglicht, sich langsam an Sprünge anzutasten, aber auch geübten Fahrern eine Alternative zu den steilen Dirtlines bietet, um mit viel oder wenig Geschwindigkeit, weite Sprünge auszuüben. Die Jumpline ist im gesamten, flacher und sanfter gehalten, um einen angenehmen Übergang in die Flow-Line zu erlauben. Neben dem Übergang in die Flow-Line zieht sie sich, wie die Dirtline, bis in den Norden mit Anschluss an die Pumpline.

 

Flow-Line

Die Flowline definiert sich aus einer Anreihung von Steilkurven, welche sich von geübten und ungeübten Fahrern durchfahren lässt. Je nach Können wird die Geschwindigkeit angepasst und somit der Schwierigkeitsgrad erhöht. Die Flow-Line grenzt an den Trial-Parcours und erlaubt auch eine Verbindung. Die Flow-Line wird ebenfalls aus bindigem Bodenmaterial modelliert.

 

Trial

Im nord-westlichen Bereich des Areals befindet sich der Trial-Parcours. Dieses Terrain bietet die Möglichkeit, sein Geschick und Gleichgewicht zu prüfen. Durch natürliche Hindernisse wie Steine, Baumstämme oder Wurzelbretter, öffnet sich für geübte und ungeübte Trial-Fahrer eine Herausforderung. Genau wie bei der Flow-Line wird der Fahruntergrund aus bindigem Bodenmaterial bestehen und eine unterschiedliche Aufreihung von Hindernissen aufweisen.

 

Termine/Kostenplanung

 

Für die Maßnahme stehen Gesamtmittel in Höhe von 280.000 Euro brutto aus dem Investitionsprogramm Wohnungsbaufolgemaßnahmen und regulären Baumitteln Grün zur Verfügung.

 

In der Einzelkostenbetrachtung werden für arrondierende Arbeiten, wie beispielsweise Herrichten, Wegebau, allgemeine Ausstattungen wie Abfallbehälter, Materialkiste, Unterstand und Aufstellung von Bänken, circa 111.000 Euro brutto veranschlagt. Für die vegetationstechnischen Arbeiten sind es circa 12.000 Euro brutto. Für die Bikeanlage inklusive der Ausstattungselemente sind ca. 87.000 Euro brutto geschätzt. Die gesamten Herstellungskosten für die Umgestaltung des Gesamtkonzepts „Bikeanlage im Altonaer Volkspark“ belaufen sich auf ca. 210.000 Euro brutto.

 

Die Vergabe der Arbeiten ist für das Frühjahr 2020 geplant. Ein Baubeginn ist von voraussichtlich im Mai, Bauzeit bis voraussichtlich September 2020 vorgesehen.

 

Anhänge

Anlage 1: Entwurf Bike-Anlage

Anlage 2: Entwurf Gesamtanlage

Anlage 3: Konzept Bike-Anlage