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Folgt der fünfmonatigen Dürreperiode 2018 ein massenhaftes Baumsterben 2019 in Altona? Kleine Anfrage von Wolfgang Ziegert (Fraktion DIE LINKE)

Kleine Anfrage öffentlich

Sachverhalt

Eine sehr große Anzahl von Bäumen in Altona sind in der Dürreperiode 2018 so ausgetrocknet, dass sie bereits im August Blätter und Nadeln abgeworfen haben.
Speziell betroffen davon sind junge Bäume, denn ihre Wurzeln reichen noch nicht bis zum Grundwasser, sodass ihr vaskuläres Transportsystem aufgrund der Trockenheit zusammengebrochen ist. Ihr Überleben steht in direktem Zusammenhang mit ihrer Speicherung von Kohlehydraten und Wasser.
Auch große alte Bäume sind betroffen, weil ihr hydraulisches System versagt hat und sie kein Wasser in die Baumkronen transportieren konnten.

Aus diesen Tatbeständen ergeben sich folgende Fragen, deren Beantwortung bitte mit Begründung erfolgen sollte :

1. Sind von der Abteilung Stadtgrün bereits größere Baumbestände in Altona auf Dürreschäden

    untersucht worden ?

2. Gab   es  für   besonders   gefährdete   Bäume - etwa  im  Straßenverkehrsbereich - gezielt

    Bewässerungen, um deren Dürretod vorzubeugen ?

3. Wenn  für  die  vorg.  Bäume  im Straßenverkehrsbereich keine Bewässerung vorgenommen

    wurde, warum unterblieb diese ?

4.a.  Gibt   es   seitens  der   Abteilung   Stadtgrün bereits   eine  statistische  Erfassung 

        der dürregeschädigten Bäume?

   b.  Wie hoch ist ihre Anzahl für das Jahr 2018 ?

   c.  Wie viele dürregeschädigte Bäume wurden in den Jahren 2016 und 2017 gezählt ?

 

5. Gibt es für die Wiederaufforstung des vernichteten Baumbestandes bereits eine inhaltliche

    Planung und welchen Umfang hat diese ?

 

Das Bezirksamt Altona beantwortet die Fragen wie folgt:

 

 

Zu 1:

Im Rahmen der regelhaft durchzuführenden Kontrollen von Straßen- und Grünanlagenbäumen erfolgten auch Prüfungen zu Dürreanzeichen. Es sind keine besonderen Trockenschäden o.ä. in den Beständen feststellbar.

 

Zu 2:

In den vergangenen heißen und trockenen Wochen beauftragte das Bezirksamt Altona Fremdfirmen mit Bewässerungsarbeiten an Bäumen. Zusätzlich wässerten die Mitarbeiter des Altonaer Bauhofs mit allen verfügbaren Gerätschaften gefährdete Pflanzungen.

Grundsätzlich werden im Bezirk Altona bei der Beauftragung von Baum-Neupflanzungen die dazugehörigen notwendigen Pflegearbeiten für einen Zeitraum von drei Vegetationsperioden mit vergeben. Hierzu gehört auch das Wässern der Jungbäume. Im ersten Standjahr erfolgen in den Sommermonaten acht bis zehn Wässerungsgänge mit jeweils 100 – 150 Liter Wasser, im zweiten Standjahr drei bis vier Wässerungsgänge und im dritten Standjahr zwei Wässerungsgänge. In den Folgejahren sind erfahrungsgemäß keine regelhaften Wässerungsgänge mehr einzuplanen. Eine Erfolgskontrolle der Jungbaumpflanzungen wird regelmäßig mindestens einmal im Jahr durchgeführt.

Bei besonderen Wetterlagen, wie der diesjährigen langanhaltenden Trockenheit, wurden besonders Jungbäume zusätzlich gewässert.

 

Zu 3:

- siehe 2. -

 

Zu 4 a - c:

In Hamburg-Altona wird keine Statistik für dürregeschädigte Bäume geführt. Eine fachliche Notwendigkeit dazu bestand bisher nicht, da keine nennenswerten Trockenschäden aufgetreten waren.

 

Zu 5:

Insgesamt sind die Ausfälle bisher als gering einzuschätzen. Im Einzelfall können heute nicht erkennbare Spätfolgen durch die Trockenheit auftreten. Eine genauere Bewertung kann demgemäß erst nach dem Austrieb von Bäumen und Sträuchern im Frühjahr 2019 erfolgen. Abgestorbene Straßenbäume werden in der Regel ersetzt.

 

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