Es gibt kein Bier auf Hawaii - den Jenischpark für alle schützen! Antrag FDP Fraktion
Die Partyaktivitäten der Altonaer Abiturienten, besonders die der Gymnasien in den Elbvororten, gehören zu den jährlich wiederkehrenden Belastungen, die Altonas Parks verkraften müssen. Hiervon ist besonders der Jenischpark, dort vor allem die Wiese vor dem Jenischhaus, betroffen.
Die alljährlich dort stattfindenden Aktivitäten beschränken sich im Wesentlichen auf wenige Events und finden ihren Höhepunkt in der sogenannten „Bierrallye“. Hierbei zieht der Abiturjahrgang mit Bierkästen beladenen Bollerwagen in Richtung Jenischpark. Das Ziel ist die große Wiese vor dem Jenischhaus, wo dann ganztägig die individuelle, über die Oberstufenjahre erlangte, Trinkfestigkeit unter Beweis gestellt wird, traditionell begleitet von Polizeieinsätzen.
Schon in den vergangenen Jahren befand sich der Park am nächsten Morgen in einem unbeschreiblichen Zustand: Scherben, Müll, Exkremente und Erbrochenes auf der Wiese, sowie den umliegenden Wegen machten zumindest das Betreten der Wiese bis zur Wiederherstellung durch die Stadtreinigung unmöglich. Das Verhalten der Schüler wurde trotz hoher Beschwerdelage von Verwaltung und Politik bisher toleriert, da es sich um Einzelfälle handelte.
In den vergangenen Tagen jährten sich die Feierlichkeiten zur Erlangung der Hochschulreife und leider erreichten die Folgen dieser fröhlichen Gelage eine neue Eskalationsstufe.
Mehrere jahrhundertealte Bäume wurden durch Graffiti beschädigt. Auch die gute Nachricht, dass die Bäume wahrscheinlich ohne bleibende Schäden erhalten werden können, kann nicht davon ablenken, dass Verwaltung und Politik jetzt das Anliegen verfolgen müssen, zukünftig die Geschehnisse im Park zu ordnen.
Die Absicht ist, den Schülern weiterhin das Feiern im Park zu ermöglichen. Dabei muss jedoch die Unversehrtheit des Parks zu jeder Zeit an oberster Stelle stehen, ebenso muss die Nutzbarkeit als Naherholungsgebiet für alle Altonaer gewährleistet werden. Der Antrag hat das Ziel, den Schülern den Naturschutz-, sowie den sozialen Aspekt ihres Verhaltens vor Augen zu führen und an die Eigenverantwortung appellieren und einen verbindlichen Verhaltenskodex für kommende Abiturjahrgänge zu formulieren. Um auf die wiederkehrenden Festivitäten vorbereitet zu sein und frühzeitig reagieren zu können, müssen die Kommunikationswege zwischen Amt, Polizei, Schulleitungen und Schülervertretungen verbessert werden.
Vor diesem Hintergrund wird das Bezirksamt Altona aufgefordert:
Hierzu sind Vertreter der Abteilung Stadtgrün, der Politik, der Stadtreinigung, des zuständigen Polizeikommissariats, sowie Schulleiter und Schülervertretungen der umliegenden Gymnasien Hochrad, Othmarschen und des Christianeums zu laden. Außerdem wird ein Vertreter des „Vereins der Freunde des Jenischparks, sowie ein Sprecher der drei dort angesiedelten Museen beteiligt.
Auch den kommenden Abiturjahrgängen soll das Feiern im Park ermöglicht werden. Die Unversehrtheit des Parks muss dabei gewährleistet sein und die zeitgleiche Nutzung durch andere Besucher darf nicht eingeschränkt werden.
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