Entschlammung des Fischteiches am Schlankweggraben und Maßnahmen zur Aufwertung des Lebensraumes Mitteilungsdrucksache des Amtes
Das von der Maßnahme betroffene Gewässer ist eines der beiden ehemaligen Fischteiche, deren Nutzungsaufgabe als Angelgewässer verbunden mit einer naturnahen Umgestaltung im Jahr 1989 stattfand. Das Kleingewässer befindet sich am westlichen Rand Hamburgs im Stadtteil Sülldorf, auf dem Flurstück 1311 im Bereich der Sülldorfer Feldmark.
Der südliche Fischteich ist über Grünlandflächen von Norden her über den Feldweg 65 und weiter über den Feldweg 67 zu erreichen. Südlich des ehemaligen Fischteiches verläuft der Schlankweggraben in Richtung Nordwesten. Im Osten wir das Gewässer vom Panzergraben begrenzt.
Der ehemalige Fischteich und sein Umfeld gehören zum Biotopentwicklungsraum „Grünland“, für welches das Landschaftsprogramm mit integriertem Arten- und Biotopschutz eigene Entwicklungsziele und Maßnahmen definiert. Das Gewässer dient als Lebensraum und Trittstein für wassergebundene Arten und Retentionsraum bei Hochwasserereignissen.
Seit der naturnahen Umgestaltung im Jahr 1989 hat sich eine bis zu 1 m mächtige Sedimentschicht im Gewässer abgelagert und ein umfangreiches Großseggen-Ried im westlichen Teilbereich ausgebildet. Aus diesem Grund soll die Entschlammung für die ökologisch wertvollen Teile des ehemaligen Fischteiches schonend geschehen. So werden Teilbereiche aus naturschutzfachlichen Gründen von der Sedimententnahme ausgespart. Einzelne zu erhaltene Pflanzenbulten werden geborgen, sicher gelagert und nach Beendigung der Maßnahme wieder eingebaut.
Zusätzlich zu der im Rahmen der Gewässerunterhaltung/Gewässersanierung durchzuführenden Entschlammungsmaßnahme werden kleinere Maßnahmen zur Aufwertung des Lebensraumes, wie im Pflege- und Entwicklungskonzept (Planula 2017) beschrieben umgesetzt. Dazu zählen u. a. Aufweitungen/Mulden im Bereich des Schlankweggrabens, die Initialbepflanzung mit regionaltypischen und standortgerechten Makrophyten im Norden des Teiches und die Entnahme von Gehölzschösslingen aus dem Großseggen-Ried. Die Baumaßnahme beinhaltet auch die Fällung der am Südufer stehenden Bäume (inklusive Stubbenrodung), die Umlagerung von Totholz, die Herstellung von Holz- und Reisigstapeln sowie die Entfernung von Unrat/Vermüllungen.
Aufweitungen am Schlankweggraben werden kleinflächige Flachwasserzonen geschaffen, die u. a. den Ausfällungsprozess von Eisenocker begünstigen. Ziel der Entschlammung und der kleineren Maßnahmen ist die naturschutzfachliche Aufwertung des südlichen Fischteiches und des Schlankweggrabens als Teilumsetzung des vorangegangenen Pflege- und Entwicklungskonzeptes (Planula 2017).
Die Maßnahme resultiert aus dem Pflege- und Entwicklungskonzept für zwei Bereiche in der Sülldorfer Feldmark (Planula 2017), welche bereits dem Ausschuss vorgestellt und abgestimmt wurde. Weiterhin erfolgte eine Detailabstimmung zu der Maßnahme mit der Landschaftsplanung, da die Finanzierung aus dem Naturschutztitel erfolgt. Die Maßnahmenplanung wird eng mit dem Naturschutzamt der Behörde für Umwelt, Klimaschutz, Energie und Agrarwirtschaft abgestimmt (u.a. Artenschutzgutachten als Entscheidungsgrundlage vorhanden). Zudem wird während der Maßnahme eine ökologische Baubegleitung tätig sein.
Die Maßnahme soll ab Dezember 2020 umgesetzt werden und umfasst eine Bauzeit von 6 bis 8 Wochen.
Anlage 1 Übersichtsplan
Anlage 2 Flächenbedarfs- und Maßnahmenplan