20-4831

Durchgeführte Naturschutzmaßnahmen 2017 und geplante Naturschutzmaßnahmen 2018 Beschlussempfehlung des Amtes

Beschlussempfehlung öffentlich

Sachverhalt

Naturschutz und Landschaftspflege, einschl. Haushaltsmittel

 

Die nachfolgend vorgestellten Maßnahmenbereiche  A. + B. + C. des Naturschutzes und der Landschaftspflege werden aus drei Mittelbereichen gespeist, von denen zwei Mittelbereiche unmittelbare Konten des Bezirksamtes sind und ein Bezirkskonto „Sondervermögen Naturschutz und Landschaftspflege“ über die Naturschutzabteilung der Behörde für Umwelt und Energie (BUE) verwaltet wird und bei entsprechender Zinslage, auch verzinst wird.

 

Zentral von der BUE werden die Maßnahmenbereiche  D. + E. + F. finanziert.

Die Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung der Naturschutzgebiete Schnaakenmoor, Wittenbergen und Flottbektal werden zunächst über die jährlichen Betriebshaushaltsmittel der FHH (Rahmenzuweisung) gedeckt. Als jährliche Betriebshaushaltsmittel gingen 2017 und 2018 jeweils ein Betrag von 14.000 € ein. Da dieser Betrag für die Durchführung der notwendigen Unterhaltungsmaßnahmen in den drei Naturschutzgebieten i.d.R. nicht ausreicht, werden hierzu weitere bezirkliche Naturschutz-Haushaltsmittel herangezogen.

 

Die Durchführung aller beabsichtigten Naturschutzmaßnahmen steht unter Vorbehalt der entsprechenden finanziellen, aber insbesondere auch personellen Kapazitäten.

 

 

A.) Jährlich wiederkehrende Naturschutzpflegemaßnahmen

 

Naturschutzgebiet Schnaakenmoor:

 

Unterstützung der Biotoppflegemaßnahmen der Naturschutzabteilung

  • Pflege- und Verkehrssicherungsmaßnahmen sowie Unterstützung der betreuenden Verbände
  • Maßnahmen zum Kranichschutz
  • Unterhaltung des Amphibienschutzzauns am Klövensteenweg und Instandsetzung der Bankette und Poller
  • Kontrollen in Bezug auf unangeleinte Hunde

 

Naturschutzgebiet Wittenbergen:

  • Unterstützung der Biotoppflegemaßnahmen der Naturschutzabteilung (Heidemahd und oberflächliches abplaggen Luusbarg)
  • Entkusselung/ Pflege der zentralen Heide und Trockenrasenflächen
  • Mahd und Pflege der Feuchtwiesen, einschl. der Feuchtwiesen-Erweiterung im Osten
  • Mahd der wiesenartigen Elbhangflächen
  • Gehölzschnitt-/ Verkehrssicherungsmaßnahmen
  • Neophythen-Bekämpfung (Schwerpunkt Herkulesstauden), einschl.Entsorgung
  • Führung am langen Tag der Stadtnatur im NSG

 

Naturschutzgebiet Flottbektal:

  • Mahd der Niederungsfeuchtwiese
  • Neophythen-Bekämpfung
  • Gehölzschnitt-/ Verkehrssicherungsmaßnahmen

 

Maßnahmen außerhalb der Naturschutzgebiete:

  • Obstbaumpflegeschnitte in verschiedenen Grünanlagen (u.a. Jenischpark, Falkensteiner Ufer, Hirschpark und Groth-Park)
  • Feuchtwiesenbeweidung der Brünschenwiese am Schulauer Moorgraben
  • Mahd von zwei Blänken auf Ausgleichsflächen in Sülldorf/Rissen
  • Mahd der Wiesenfläche am Stenner Teich (westlich Sandmoorweg)
  • Mahd der Maßnahmenfläche am Brachvogelweg
  • Schutz der Amphibienwanderung am Falkensteiner Ufer durch temporäre Straßensperrung
  • Schutz und Zählung der Amphibienwanderung über die Holztwiete (Jenischpark / Reemtsmapark)
  • Extensive Grünlandpflege (Knickpflege, Zaunbau, Mahd und Beweidung) im Umfeld der Düpenau, Osdorfer Feldmark
  • Mahd von Langgraswiesen in Grünanlagen
  • Mahd der Niederungsfeuchtwiese Flottbektal (außerhalb NSG)
  • Kontrolle und Eindämmung von Neophytenbeständen im öffentlichen Grün (insb. Knöterich und Herkulesstaude), einschl. Entsorgung

 

 

B.) Einzelmaßnahmen Naturschutz für 2018/ 19

 

Naturschutzgebiet Schnaakenmoor:

  • Umsetzung erster zentraler Maßnahmen aus dem Konzept zur Besucherinformation- und -lenkung über die das Großprojekt „Hamburg Naturnah“ als Pilotprojekt mit der Naturschutzabteilung mit Unterstützung durch den Bezirk (z.B. Ausführungsplanung und Herstellung der Naturerlebnispunkte sowie Wegeverbesserung und Sperrung von Pfaden)
  • Weiterentwicklung von Biotoppflegemaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Naturschutzabteilung

 

Naturschutzgebiet Wittenbergen:

  • Abstimmungen mit der Naturschutzabteilung zum Entwurf des Pflege- und Entwicklungsplans für das NSG Wittenbergen und Weiterentwicklung der Biotoppflegemaßnahmen

 

Geplante Maßnahmen außerhalb der Naturschutzgebiete:

  • Bergung von Kiebitzeiern in Othmarschen auf den Gebäudedächern, Aufzucht im Vogelpark Niendorf und Auswilderung der Jungvögel in der Wedeler Marsch
  • Herstellung eines weiteren Teilabschnitts von Trockenmauern mit Natursteinen im Elbhangbereich am Otto-Schokoll-Höhenweg/ Rissen
  • Naturnahe Waldrandpflanzung im Schinkels Park
  • Anlage von Wildblumenwiesen auf verschiedenen Grünflächen
  • Ausführungsplanung zur Wiederherstellung eines größeren Heide- und Trockenrasenbereichs im Waldparkbereich „In de Bargen“
  • Erstellung eines Pflege- und Entwicklungskonzepts für Flächen entlang der Rüdigerau in Rissen
  • Durchführung von biologischen Kartierungen und Erstellung eines Pflege- und Entwicklungskonzepts für den Elbhang in Rissen
  • Durchführung einer Wiesenvogelkartierung für die Feldmarken in Altona als Monitoring
  • Entschlammung des Stennerteichs in Verbindung mit der gewässerbaulichen Maßnahme an der Wedeler Au
  • Entschlammung des Teiches Söbendieken in Nienstedten
  • Herstellung einer Walderweiterungsfläche mit Wiesenlichtung am Vossbarg als naturschutzfachlich aufgewertete Ausgleichsmaßnahme (B-Plan Rissen 45/ Sülldorf 22)
  • Umsetzung von ersten Ausgleichsmaßnahmen für den Bebauungsplan Lurup 62/ Bahrenfeld 67 (Technologiepark Lurup) im Volkspark und Friedhof Altona
  • Aufhängung von 15 Fledermausquartieren in Bäumen im nordöstlichen Bereich des Sternschanzenparks als Vorabmaßnahme zur möglichen Entwicklung eines Fledermaus-Winterquartiers in einem Bunker
  • Erstellung eines Pflege- und Entwicklungskonzepts für die Rissener Kiesgrube im Waldpark Marienhöhe
  • Begleitung der Umsetzung der Ausgleichsmaßnahmen von XFEL und landw. Betrieben in der Osdorfer Feldmark (z.B. Fertigstellung Gewässerrenaturierungen und Herstellung eines neuen großen Flachgewässers)

 

 

 

Kostenübersicht zu den wichtigsten vorgesehene Einzelmaßnahmen 2018 - 2019 mit einem Haushaltsansatz von mehr als 10.000 €

Projektkosten

Mittelbedarf in

2018

Biologische Kartierungen u. Erstellung eines PEP für die Rüdigerau  (Fertigstellung 2018)

65.000 €

19.600 €

 

Biologische Kartierungen und Erstellung eines PEP Rissener Kiesgrube Ost / Waldpark Marienhöhe

(Fertigstellung Sommer 2018)

80.000 €

20.940 €

Umsetzung der ersten Maßnahmen nach dem Konzept zur Besucherlenkung und Information im NSG Schnaakenmoor (Kostenschätzung Anteil Bezirk 2018/ 19)

100.000 €

10.000 €

Heideflächenerweiterung In de Bargen (ab 2019)

50.000 €

5.000 €

Biologische Kartierungen und Erstellung eines PEK für den Elbhangbereich Rissen (2018/ 2019)

80.000 €

80.000 €

Natur- und artenschutzfachliche Aufwertungsmaßnahmen Ausgleichsfläche Vossbarg (2018/ 2019)

20.000 €

6.500 €

Teichentschlammung Söbendieken/ Nienstedten (2018)

120.000 €

118.000 €

Herstellung von Wildblumenwiesen (2017/ 18)

65.000 €

39.000 €

Wiesenvogelgutachten Feldmarken im Bezirk Altona

(Monitoring 2018)

18.000 €

18.000 €

Anteilige Finanzierung des Personalkostenanteils p.A. einer befristeten Stelle für Aufgaben im Bereich des bezirklichen Naturschutzes

60.000 €

60.000 €

 

 

 

Gesamtübersicht der Haushaltsmittel

Ausgaben

2016

Jahres-abschluss

2016

Einnahmen

2017

Ausgaben

2017

Jahres-abschluss

2017

bisherige

Einnahmen 2018

88.164 €

929.442 €

441.769 €

321.211€

1.050.000 €

356.000 €

C.) Sondervermögen Naturschutz und Landschaftspflege Bezirk Altona

 

Auf den Titel des Sondervermögens werden höhere Beträge für die Fällung von Gehölzbeständen mit dem Charakter eines Eingriffs nach Naturschutzgesetz verbucht. Dieser Titel soll insbesondere für Flächenaufkäufe zu Naturschutzzwecken sowie für größere Maßnahmen in den Naturschutzgebieten wie die Herstellung größerer Heide- und Wasserflächen oder zur Räumung von Grundstücken verwendet werden. Das Sondervermögen wird von der Abteilung Naturschutz der BUE verwaltet. Der Mittelabfluss erfolgt nur über eine gemeinsame Entscheidung von A/ SL 3 und A/ MR 3. Zweck des Sondervermögens ist eine beschleunigte und langfristig gesicherte Realisierung von Naturschutzmaßnahmen ohne zusätzliche Belastung des Haushalts. Für das Bezirksamt Altona stellte sich die finanzielle Ausstattung des Sondervermögens für das Jahr 2017/ 18 wie folgt dar:

 

Mittelstand Mai 2017

449.100 €

Einnahmen 2017/18:

Zinsen und Mittelrückfluss aus Abschluss
Teilprojekt Trockenmauer Elbhang Rissen

 

+ 470 €

Geplante Ausgaben / Reservierungen 18/19

0

Verfügbare Mittel Mai 2018

449.570 €

 

Zusätzliche, gebundene Mittel in Untertiteln Sondervermögen

Sammelabgabe Fernwärmeleitung  mit Zinsen 
(unter Vorbehalt mögl. Rückerstattung wegen vertragl. Vereinbarung FHH)                             416.110 €

Sammelabgabe Grünverbindung Gasstraße mit Zinsen (Verwendung Grünverbindung)109.380 €

Ersatzzahlung Buchenhof mit Zinsen (Ausgleichsmaßnahme Düpenau-Niederung )                175.980 €
Private Ausgleichsmaßnahme Kiebitz Othmarschenpark (Grünland Sülldorf)                              69.450 €
Private Ausgleichsmaßnahme Nachtkerzenschwärmer Othmarschenpark (Kieskuhle Rissen)   43.780 €

 

Die Mittel des „Sondervermögens Naturschutz und Landschaftspflege“ sind dahingehend zweckgebunden, dass mit ihnen nur Maßnahmen finanziert werden dürfen, die Werte oder Funktionen des Naturhaushalts oder des Landschaftsbildes verbessern, wiederherstellen oder wenigstens in ihrem Bestand sichern. Dies gilt beispielsweise für vertraglich vereinbarte Nutzungsextensivierungen von Grünlandflächen. Umfangreichere Maßnahmen sind generell sehr mittelintensiv, so dass es sinnvoll ist, für diese ausreichende Mittel anzusparen. Dies ist im Rahmen des „Sondervermögens Naturschutz und Landschaftspflege“ angesichts der Verzinsung der eingebrachten Mittel und vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Mittel nicht der Jährlichkeit des Haushalts unterliegen, gut machbar.

 

D.) Einzelmaßnahmen Naturschutz Investitionsfond Hamburg 2010

 

Es handelt sich um eine Rest-Maßnahme aus dem Gesamtprojekt.

 

Maßnahme Heideflächen NSG Wittenbergen - Luusbarg

Projekt-Kosten

Bearbeitungsstand

Entfernung von Strauch- und Baumbeständen, Herstellung von neuen Heideflächen,
Planung und grobe Herstellung sind abgeschlossen

35.000,00 €

 

Herstellungs- und Entwicklungs-pflege bis 2020

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

E.) Einzelmaßnahmen Projekt NaturCent

 

Die Maßnahmen werden federführend durch die BUE finanziert.

 

Maßnahmen Projekt NaturCent

Projekt-Kosten

Bearbeitungsstand

Intensive Bekämpfung von Neophyten in Grünanlagen/ NSG, einschl. Monitoring

60.000

Noch nicht begonnen

Teichentschlammung auf dem Hauptfriedhof Altona

15.000

Noch nicht begonnen

Anteilige Finanzierung des Personalkostenanteils einer befristeten Stelle für Aufgaben im Bereich des bezirklichen Naturschutzes

30.000

Noch nicht begonnen

 

 

 

F.) Ausgleichsmaßnahmen aus bezirklichen B-Plänen (Ausgleichsflächen)

Die Umsetzung von festgesetzten Ausgleichsmaßnahmen in bezirklichen B-Plänen wird durch zweckgebundene Zuweisungen von Haushaltsmitteln der Naturschutzabteilung der BUE ermöglicht.

 

Investive Herrichtungsmittel für Ausgleichsflächen (BUE)

Projekt-Kosten

Bearbeitungsstand

B-Plan Rissen 45/ Sülldorf 22 , Teilfläche Vossbarg (ehem. Sportplatz)

25.000

Voraussichtliche Fertigstellung 2018

B-Plan Lurup 62/ Bahrenfeld 67, Teilfläche Hauptfriedh. Stadionstraße

18.000

Voraussichtliche Fertigstellung 2019

 

Anhänge

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