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Ausbreitung des Amerikanischen Sumpfkrebses Kleine Anfrage von Dr. Ulrike von Criegern (CDU-Fraktion)

Kleine Anfrage öffentlich

Letzte Beratung: 30.10.2025 Bezirksversammlung Ö 5.8

Sachverhalt

Seit Jahren ist bekannt, dass sich der Rote Amerikanische Sumpfkrebs (Procambrarus Clarkii) in Hamburg angesiedelt hat. Im Norden der Stadt sind nachgewiesenermaßen mehrere Oberflächengewässer befallen.

Dieser eingewanderte Krebs stellt aus mehreren Gründen eine massive Gefährdung des empfindlichen ökologischen Gleichgewichts dar.

So verdrängt er heimische Arten.Zudem können die Tiere Träger des Pilzes Aphanomyces Astaci sein. Dieser Pilz löst in den befallenen Tieren eine tödliche Krebspest aus. Der Befall der einheimischen Krebse mit der Krebspest hat praktisch zu deren Ausrottung geführt.

Des Weiteren kann der Amerikanische Sumpfkrebs durch das Graben von Gängen die heimischen Uferregionen destabilisieren. Hierdurch werden Feuchtgebiete in Mitleidenschaft gezogen, was wiederum langfristig Kosten für die Renaturierung auslösen kann.

Und schließlich frisst der Krebs Laich und Jungfische.

Die von dem Amerikanischen Sumpfkrebs ausgehende Gefahr darf keinesfalls unterschätzt werden, denn er kann erhebliche Strecken über Land zurücklegen.

Aus den o.g. Gründen wird der Amerikanische Sumpfkrebs auch gesondert in der Liste der gebietsfremden invasiven Arten der EU aufgeführt (siehe Verordnung EU Nr. 1143/2014, sog. Unionsliste, dort S. 46).

Vor dem hier dargelegten Hintergrund frage ich das Bezirksamt Altona:

  1. Ist dem Bezirksamt bekannt, ob der amerikanische Sumpfkrebs bereits in Altona zu finden ist?
  1. Wenn ja, in welchem Ausmaß und in welchen Gewässern ist der Krebs vorhanden?
  1. Sind ggf. bereits Schäden an anderen Spezies sowie Uferanlagen ersichtlich, die auf den amerikanischen Sumpfkrebs zurückzuführen sind?
  1. Welche Maßnahmen gedenkt das Amt zu ergreifen, um die Ausweitung der invasiven Spezies zu verhindern?
  1. Sind die angedachten Maßnahmen bereits in anderen Bezirken erprobt?
  1. Welchen Maßnahmenkatalog gibt es generell zur Eindämmung der Ausbreitung des amerikanischen Sumpfkrebses?

Das Bezirksamt Altona beantwortet die Fragen wie folgt:

Zu 1:

Dem Bezirksamt Altona ist hiervon nichts bekannt.

Hinweis:

Die Kartierung und das Monitoring invasiver Arten wird in der Zuständigkeit der BUKEA durchgeführt. Zudem gibt es dazu ein Projekt der Universität Hamburg im Bezirk Nord.

Zu 2:

Siehe hierzu Antwort zu Frage 1.

Zu 3:

Nein.

Zu 4

Derzeit keine.

Zu 5:

Siehe hierzu Antwort zu Frage 4.

Zu 6:

Maßnahmen, wie das Einfangen der Krebse mit Reusen sind derzeit hinsichtlich ihrer Wirksamkeit in der Beprobung und Auswertung.

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
30.10.2025
Ö 5.8
Anhänge

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