Antrag auf Folgeförderung des Eigenanteils durch Politikmittel für die Partnerschaften für Demokratie und Vielfalt Altona und Rissen/ Sülldorf, Bundesprogramm "Demokratie leben!" Folgeantrag zur Drs. 21-0238.1 vom 26.09.2019 Beschlussempfehlung des Amtes
Nach Ausschreibung der neuen Förderperiode (2020-2024) des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ hat sich das Bezirksamt mit dem Projekt „Partnerschaften für Demokratie und Vielfalt Altona und Rissen/Sülldorf“ für eine mehrjährige Förderung der beiden Partnerschaften erfolgreich beworben, die wiederum Voraussetzung für eine Zusage über eine mehrjährige Förderung durch die Regiestelle des Bundesprogramms war.
Als einzige der Hamburger Partnerschaften für Demokratie wurde die Förderung der Partnerschaften für Demokratie und Vielfalt in Altona für drei bzw. vier Jahre mit der Option auf Verlängerung gewährt. Damit kann sichergestellt werden, dass die langfristigen Projektziele zur Stärkung der Demokratie, zum Abbau von Vorurteilen, Diskriminierung, Rassismus und für ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben in Altona verfolgt werden können.
Inhaltlich gekoppelt sind die Ziele an die bezirkliche Strategie, die im Positionspapier Perspektivwechsel dargelegt ist. Dieses ist durch einen politischen Beschluss als Handlungsanweisung zu verstehen.
Das Bezirksamt Altona muss im Rahmen der Zuwendungsgewährung für jede Partnerschaft eine Kofinanzierung i. H. v. 12.500 Euro zur Verfügung stellen.
Die Kofinanzierung i. H. v. 12.500 Euro für eine Partnerschaft für Demokratie und Vielfalt Altona wird aus den bezirklichen SIKO Mitteln (Mittel der Altonaer Sicherheitskonferenz) gedeckt.
Für die Bereitstellung der Kofinanzierung der 2. Partnerschaft für Demokratie und Vielfalt Rissen/ Sülldorf beantragen wir Kofinanzierungsmittel in Höhe von 12.500 Euro aus Politikmittel für das Haushaltsjahr 2021. Die Förderung des Projektes wurde bereits im Herbst 2019 durch die Bezirksversammlung für die gesamte Förderlaufzeit empfohlen.
Finanzierung
Der Bund stellt jährlich folgende Mittel pro Partnerschaft zur Verfügung, davon sind 10% Eigenmittel zu erbringen.
Vorgabe zur Verteilung der Mittel |
PfD Altona |
PfD Rissen/Sülldorf |
Fach- und Koordinierungsstelle |
55.000 Euro |
60.000 Euro |
Aktions- und Initiativfonds (Projekte) |
50.000 Euro |
45.000 Euro |
Jugendfonds |
10.000 Euro |
10.000 Euro |
Öffentlichkeit, Partizipation, Coaching |
10.000 Euro |
10.000 Euro |
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Summe |
125.000 Euro |
125.000 Euro |
Projektmittel und kommunaler Eigenanteil
Für die Partnerschaften für Demokratie und Vielfalt Rissen und Sülldorf wurde ein Projektvolumen von jährlich 125.000 Euro für die Jahre 2020-2022 bewilligt. Für die Partnerschaften für Demokratie und Vielfalt Altona wurde ein Projektvolumen von 125.000 Euro pro Jahr für die Jahre 2020-2023 bewilligt.
Einsatz der Projektmittel und Ziele der Partnerschaften
Basis der Aktivitäten ist das Positionspapier Perspektivwechsel, gekoppelt an aktuelle Entwicklungen im Bezirk zu diesem Themenfeld. Eine wichtige Maßnahme war die Entwicklung der Altonaer Deklaration, welche nach einem Beteiligungsprozess im letzten Jahr, Anfang 2020 von der Bezirksamtsleitung Frau Dr. von Berg gemeinsam mit Vertreter*innen von Politik und Zivilgesellschaft veröffentlicht wurde. Darauf wurden im Februar in einer Demokratiekonferenz die Deklaration Akteur*innen und Zivilgesellschaft vorgestellt und eingeladen diese mit Leben zu füllen.
Ursprünglich sollten weitere Veranstaltungen in diesem Format in Osdorf, Bahrenfeld und Rissen umgesetzt werden. Für eine weitere weitreichende Verbreitung der Deklaration war die Altonale 2020 vorgesehen. Die Altonale sollte unter dem Motto Vielfalt stattfinden und hätte eine breite Plattform zur Verbreitung der Altonaer Deklaration im Rahmen verschiedener Aktivitäten geboten.
Aufgrund der Corona Pandemie und den damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen wurden die Aktivitäten weitestgehend in den digitalen Raum verlegt und Alternativen entwickelt.
In der zweiten Jahreshälfte (ab September 2020) starten wir eine Plakataktion in Altona, bei der sich prominente Menschen, Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung mit Bild und einem Slogan zum Thema Vielfalt darstellen.
Aktuell wird eine Website konzipiert, auf die fortlaufend weitere Testimonials dargestellt werden. Darüber hinaus steht die Website der Öffentlichkeit als Plattform zur Weiterarbeit an der Deklaration zur Verfügung. Geeignete Online-Formate sind zur derzeit in der Entwicklung.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung des interreligiösen Dialogs, bei dem sich die verschiedenen Religionsvertreter*innen aus neun verschiedenen Religionen auf einen Weg der schrittweisen Annährung begeben haben. Die diesjährige geplante gemeinsame Präsentation nach außen, das gemeinsame Gebet auf der altonale, musste ebenfalls ausfallen, stattdessen werden Alternativen geplant, evtl. mit einer Teilnahme an der Ausstellung zum Thema Glaubensfreiheit im Altonaer Museum.
In Altona-Altstadt wurde ein Jugendforum etabliert, welches sich regelmäßig mit der Kollegin der Fach- und Koordinierungsstelle trifft und Aktivitäten plant und umsetzt.
Partnerschaften Rissen und Sülldorf
Der Schwerpunkt in Rissen/Sülldorf liegt auf der Unterstützung der neuen Nachbarschaften Suurheid/Sieversstücken und dem Aufbau eines stabilen Netzwerkes mit Akteur*innen und Anwohner*innen. Es wurde ein Nachbarschaftsdialog Suurheid/Sieversstücken initiiert. Der moderierte Austausch unter den Anwohner*innen und den Akteur*innen der Nachbarschaft ermöglichte ein erstes, persönliches Kennenlernen am 27.10.19.
Ziel war ein Austausch darüber, wie Nachbarschaft gelebt werden soll und konstruktiv gestaltet werden kann. Das zweite Treffen fand im Dezember statt und setzte den Fokus auf die Erarbeitung gemeinsamer längerfristiger Angebotsentwicklung. Das Treffen im Januar diente der Weiterarbeit an den entstandenen Ideen, erste Aktivitäten wurden erarbeitet: Büchercafè, Bautrupp, PC-Arbeitsplätze, Sonntagsfrühstück.
Aktuell besteht ein Mail-Kontakt zu den Teilnehmenden an den Dialogforen, ein Treffen für nach der Sommerpause ist in Planung.
Jugendliche in Rissen und Sülldorf
Im Rahmen eines fortlaufenden Partizipationsprozesses, hat sich nach der YouthCon Rissen 2019 mit dem Titel: „Kein Plan – kein Problem“ in Rissen ein neues Jugendforum gebildet, welches sich regelmäßig unter dem Namen „meet your world“ trifft.
Nach einer Auftaktveranstaltung der Gruppe „meet your world“ mit Schüler*innen des Gymnasiums Rissen, der Stadtteilschule Rissen und der IVK Klassem mit insgesamt ca. 40 Jugendlichen wurden Ideen für gemeinsame Projekte in 2020 entwickelt. Die Gruppe trifft sich regelmäßig und plant die Umsetzung von Veranstaltungen.
Darüber hinaus finden Aktivitäten im Rahmen der Altonaer Deklaration statt.
Das Projekt „Partnerschaften für Demokratie und Vielfalt“ wird durch einen Begleitausschuss mit Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Einrichtungen aus dem Stadtteil, Politik und Verwaltung begleitet. Sie beraten über die geförderten Projekte und arbeiten inhaltlich an den Themen.
Aktuell findet für den Begleitsauschuss und weiteren Interessierten eine dreiteilige Webinarreihe zum Thema vielfaltssensible Veranstaltungsplanung statt mit dem Ziel noch diverser Zielgruppen im Rahmen von Veranstaltungen und Angeboten zu erreichen und dadurch mehr Teilhabe, Gleichberechtigung und Chancengleichheit zu ermöglichen.
Aus dem Aktions- und Initiativfonds werden konkrete Einzelmaßnahmen, auch für Kleinprojekte gefördert. So konnten in der Vergangenheit zahlreiche Akteur*innen aus dem Stadtteil bei ihren Aktivitäten für ein friedliches Zusammenleben in Vielfalt unterstützt werden z.B. durch Nachbarschaftsdialoge, interkulturelle Trainings, Workshops zum Thema Demokratie, Rassismus, Stadtteilfeste etc.
Der Ausschuss für Soziales, Integration, Gleichstellung, Senioren, Geflüchtete und Gesundheit wird gebeten, die Kofinanzierungsmittel für das Bundesprojekt Demokratie leben! Partnerschaften für Demokratie und Vielfalt Rissen/Sülldorf i. H. v. 12.500 Euro aus Politikmitteln für das Haushaltsjahr 2021 zur Verfügung zu stellen.
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