Amphibientunnel Holztwiete (Jenischpark) Mitteilungsdrucksache zum Beschluss des Hauptausschusses vom 14.07.2016 und der Bezirksversammlung vom 25.02.2021
Der Hauptausschuss der Bezirskversammlung Altona hat in seiner Sitzung vom 14.07.2016 stellvertretend für die Bezrisversammlung anliegende Drucksache 20-2558.1E beschlossen.
Die Bezirksversammlung Altona hat in ihrer Sitzung vom 25.02.2021 anliegende Drucksache 21-1681 beschlossen.
Das Bezirksamt Altona hat zu beiden Beschlüssen mit Schreiben vom 25.06.2025 wie folgt Stellung genommen:
Dem Bezirksamt stehen derzeit keine personellen Ressourcen zur Verfügung, um die technisch und bezüglich des Abstimmungsbedarfs äußerst aufwendige Maßnahme umzusetzen. Die Komplexität der Maßnahme ist u.a. der Tatsache geschuldet, dass es sich beim Jenischpark um ein bedeutendes Gartendenkmal und beim Reemtsmapark um ein Privatgrundstück handelt.
Zudem ist die Finanzierung hierfür nicht sichergestellt. Es ist zu erwarten, dass die Kosten aufgrund der Komplexität deutlich höher als für die Maßnahme am Falkensteiner Ufer (>400.000,- EUR) angesetzt werden müssten. Eine aktuelle Kostenschätzung liegt für die Holztwiete nicht vor. Einfachere Bauweisen,als die in dem ursprünglichen Entwurf vorgeschlagene, konnten bislang nicht recherchiert werden.
Die Zahl der gezählten Amphibien lag, mit leichtem Anstieg in 2024, in den vergangenen Jahren auf niedrigem Niveau, sodass die Frage gestellt werden muss, ob das aktuelle Amphibienvorkommen die hohen Investitions- und Unterhaltungskosten rechtfertigt.
Die Zahlen der gezählten Amphibien für 2025 stellen sich wie folgt dar:
Erdkröten: 993
Frösche: 168
Molche: 39
In den vergangenen Jahren war eine Umbaumaßnahme an der Holztwiete nicht möglich da sie als Umleitungsstrecke für den HVV, im Zusammenhang mit dem Umbau der Elbchaussee, genutzt wurde.
Alternativ könnten die Amphibien bei ihrer Laichwanderung weiterhin durch temporäre Schutzmaßnahmen unterstützt werden. Hierfür wäre durch das Bezirksamt, ergänzend zu der ehrenamtlichen Tätigkeit des Naturschutzverbandes und engagierter Bürger, ein Dienstleistungsvertrag zu vergeben. Dies erfolgte je nach Kapazizät des betreuenden Naturschutzverbandes auch bereits in den Vorjahren. Zudem erfolgte das Aufstellen und Abbauen des mobilen Schutzzauns durch den Bauhof des Bezirksamts. Als Finanzierungsmöglichkeit hierfür werden seitens der Verwaltung weiterhin die zuwachsenden Naturschutz-Haushaltsmittel des Bezirks aus Ersatzzahlungen für Baumfällungen vorgeschlagen.
Als weitere Option könnte geprüft werden, die Straßenquerungen als dauerhafte Bauwerke herzustellen und die Leitsysteme weiterhin mobil aufzubauen. Damit könnten der Betreuungsaufwand und der Eingriff ins Gartendenkmal und das Privatgrundstück minimiert werden.
Aus Sicht der Verwaltung Bedarf die Situation nach heutigem Erkenntnisstand einer neuen politischen Bewertung.
Stand 19.06.2025:
Eine neue politische Berwertung wurde von der Verwalltung angestoßen. Dafür wurde eine Drucksache (22-1096) in den Ausschuss für Grün- Naturschutz und Sport am 17.06.2025 eingebracht. Die Vorlage ist als Dokument beigefügt. Zu dieser Vorlage wurde kein Beschluss gefasst, sondern eine Beratung im kommenden Ausschuss vorgesehen.
Nach Beratung ist ein Beschluss zu erwarten, der die Verwaltung auffordert, eine der vorgeschlagenen Lösungen oder eine andere Variante zu prüfen bzw. umzusetzten.
Von daher ist nicht zu erwarten, dass aus dem Beschluss 20-25581E/21-1681 weitere Arbeitsaufträge zu erfüllen sind.
Die Bezirksversammlung wird um Kenntnisnahme gebeten.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.