21-1163

Altonas Bäume leiden Not – ein Bewässerungskonzept muss her! Dringlicher Antrag der Fraktionen von GRÜNE und SPD (NEUFASSUNG)

Antrag öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
27.08.2020
Ö 8.9
Sachverhalt

Der Erhalt und die Entwicklung der Baumbestände ist ein wichtiges Ziel im Klimaplan des Hamburger Senats. „Insbesondere der städtische Altbaumbestand übernimmt bedeutende stadtklimatische, ökologische und ästhetische Funktionen. Großkronige Bäume sind leistungsstarke Klimaanlagen für die Hitzevorsorge in urbanen Räumen. Neben allen Neu- und Ersatzpflanzungen von Bäumen muss also der Erhalt der etablierten Bestandsbäume höchsten Stellenwert erhalten.“ (Klimaplan, beschlossen Dezember 2019).

 

In den letzten Jahren werden die Folgen der globalen Klimaerwärmung auch in Altona sichtbar. Neben einem Anstieg der Jahresmitteltemperatur erhöht sich die Zahl und Dauer der heißen Tage und Tropennächte stetig. In diesem Jahr haben wir die bislang längste Hitzewelle seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1891 mit täglichen Höchstwerten von mehr als 30° Celsius. Hinzu kommt ein sehr trockenes Frühjahr. Altonas Bäume leiden extrem unter diesen klimatischen Bedingungen.

 

Für die kommenden Jahre wird die Zunahme solcher Hitzephasen prognostiziert. Damit alte Bäume, Neupflanzungen und überhaupt Grünflächen diese Hitze überstehen, ist kurzfristig eine flächendeckende Bewässerung dringend erforderlich. Zum Schutz vor Bodenaustrocknung sollen flankierend auch Maßnahmen, die die Verdunstung erhöhen (Mahd, Gehölzschnitt), in kühlere Zeiträume verschoben werden.

 

Langfristig sollen Maßnahmen zur Optimierung der Baumstandorte und besseren Versorgung der Wurzelräume umgesetzt werden. Das Entwicklungskonzept Stadtbäume, Anpassungsstrategien an sich verändernde urbane und klimatische Rahmenbedingungen (2019, HafenCity Universität und Universität Hamburg im Auftrag der Behörde für Umwelt und Energie) gibt hierzu einen Überblick:

https://www.hamburg.de/contentblob/12419454/a8a38d10a4b49951dfa50b2d3d96ef16/data/d-endbericht.pdf

 

Im Juni wurde für den Bezirk Eimsbüttel mit der Drucksache 21-1049 die Entwicklung eines ökologischen Bewässerungskonzepts beschlossen. Eine Zusammenarbeit der Bezirke und der Behörde für Umwelt, Klimaschutz, Energie und Agrarwirtschaft bietet sich daher an.

 

Dies vorausgeschickt, beschließt die Bezirksversammlung Altona:

 

Das Bezirksamt Altona wird gemäß § 19 (2) BezVG, prioritär und dringlich, gebeten:

 

  1. für den Sommer 2021 und bis zur Fertigstellung eines Konzepts, eine Bewässerung in Hitzeperioden zu planen und sicherzustellen.

 

  1. langfristig in Zusammenarbeit mit der Behörde für Umwelt, Klimaschutz, Energie und Agrarwirtschaft und den Bezirken, zumindest mit dem Bezirk Eimsbüttel, ein flächendeckendes Bewässerungskonzept auch für Altonas Bäume und Grünflächen zu entwickeln. Auf den Inhalt der Drucksache 21-1049 der Bezirksversammlung Eimsbüttel wird verwiesen (siehe Anlage).

 

Zu prüfen ist darüber hinaus, ob eine Zusammenarbeit mit Institutionen wie beispielsweise Hamburg Wasser, Vereinen, Freiwilliger Feuerwehr, THW, Firmen, etc. sinnvoll ist. Und ob Gießpatenschaften der Anlieger*innen unterstützen können.

 

Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft wird gemäß § 27 BeZVG gebeten, das Bezirksamt Altona bei der Erstellung eines Bewässerungskonzepts zu unterstützen und die Finanzierung für dieses Konzept und dessen Umsetzung bereitzustellen.

 

Dem Ausschuss für Grün, Naturschutz und Sport ist fortlaufend, aber spätestens im März 2021 zu berichten.

 

 

Anhänge

Drucksache 21-1049, Bezirksversammlung Eimsbüttel